stern-Umfrage: Mehrheit der Deutschen hält Kochs Forderungen für Wahlkampftaktik - Allerdings große Zustimmung für einen härteren Kurs gegen Gewalttäter
Geschrieben am 09-01-2008 |
Hamburg (ots) - Fast zwei Drittel der Deutschen (64 Prozent) sind der Ansicht, dass der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) das Thema Jugendkriminalität aus rein wahltaktischem Kalkül in den Vordergrund gerückt hat. In einer Umfrage für das Hamburger Magazin stern erklärten nur 25 Prozent, Koch sei es ein echtes, ehrliches Anliegen, wenn er jetzt härteres Durchgreifen gegen kriminelle, jugendliche Ausländer fordere. Bei den Unions-Anhängern halten 54 Prozent Kochs Vorgehen für ein Wahlkampfmanöver. In Kochs Heimatland Hessen sehen das sogar 65 Prozent der Befragten so.
Einen Dämpfer erhält Koch auch bei der Frage nach seiner künftigen bundespolitischen Rolle. Fast die Hälfte aller Bürger (48 Prozent) möchte der stern-Umfrage zufolge, dass sein bundespolitischer Einfluss schrumpft. Nur 18 Prozent wünschen eine stärkere bundespolitische Bedeutung von Koch. Bessere Werte erzielt Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU), der wie Koch auch stellvertretender CDU-Parteivorsitzender ist. Über ein Drittel der Bürger (34 Prozent) will, dass Wulff auf Bundesebene künftig mehr Gewicht haben soll. Bei den Wählern der Union sind sogar 42 Prozent dafür. Koch kommt bei der eigenen Basis lediglich auf 23 Prozent, 37 Prozent der Unions-Anhänger lehnen eine größere Rolle von Koch ab.
In der Sache stimmen 63 Prozent der Deutschen einem härteren Kurs gegen Gewalttäter zu. 30 Prozent lehnen dies ab. Vor allem Arbeiter (80 Prozent) sowie Anhänger der Union und der FDP (jeweils 71 Prozent) verlangen nach dem brutalen Überfall auf einen Pensionär in München ein rigideres Durchgreifen. Beamte (54 Prozent), Anhänger von Grünen (48 Prozent) und SPD (40 Prozent) halten die derzeitigen Regelungen für ausreichend.
Datenbasis: 1003 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger am 2. und 3. Januar 2008. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte, Auftraggeber: stern, Quelle: Forsa-Institut.
Originaltext: Gruner+Jahr, stern Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6329 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6329.rss2
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