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WEISSER RING fordert mehr Besonnenheit bei der Jugendgewalt-Diskussion

Geschrieben am 11-01-2008

Mainz (ots) -

Vertrauen in die Leistungsbereitschaft von Polizei und Justiz,
kriminelles Handeln junger Menschen aufzuklären und zu ahnden,
darf nicht zerstört werden

Die Opferschutzorganisation WEISSER RING verurteilt aufs Schärfste
die aktuellen gewalttätigen Übergriffe jugendlicher Straftäter und
fordert die Politik sowie alle weiteren in die Thematik eingebundenen
gesellschaftlichen Kräfte auf, die notwendige und lange überfällige
Diskussion besonnen und mit gegenseitiger Achtung der Standpunkte zu
führen.

Die wichtige gesellschaftspolitische Auseinandersetzung mit dem
Thema Kriminalität insgesamt und der aktuell diskutierten Facette der
Jugendkriminalität muss losgelöst von Wahlkampfgetöse geführt werden.
Auf der Grundlage der Fakten hilft nur eine nüchterne und auch
bisherige Tabuthemen aufgreifende Diskussion.

Der WEISSE RING leistet im Rahmen seiner satzungsgemäßen
Möglichkeiten u.a. mit seinen Wissenschaft, Justiz und Politik
zusammenführenden Mainzer Opferforen einen Beitrag zur Versachlichung
der Thematik. Hieraus entwickeln sich zugleich konkrete präventive
Lösungsansätze zur Bekämpfung von Jugendkriminalität. Das Mainzer
Opferforum des WEISSEN RINGS 2008 steht unter dem Motto
"Kriminalprävention durch familiale Erziehung", wobei ausdrücklich
auch über Erziehungsstile und Wertorientierung in Familien mit
Migrationshintergrund diskutiert wird. Bundesfamilienministerin Dr.
Ursula von Leyen wird ein Grundsatzreferat halten.

Natürlich tragen Elternhaus, Schule und andere soziale Umfelder
Verantwortung für die Entwicklung junger Menschen. All das hat
präventiven Charakter und kommt in vielen Bereichen leider viel zu
kurz. Momentan geht es jedoch darum, wie jugendliche Täter dazu
gebracht werden können, ihr Fehlverhalten und insbesondere das Leid,
das sie den Opfern zufügen, zu erkennen mit dem Ziel, dass sie
künftig ohne Aggression und Gewalt durchs Leben gehen.

Die Bürgerinnen und Bürger haben einen Anspruch darauf, vor
kriminellen Übergriffen geschützt zu werden, egal, von wem sie
ausgehen. Einem Opfer ist es im Grunde egal, ob es von einem
17jährigen, einem 25jährigen, einem Ausländer oder einem Deutschen
geschlagen und getreten wird. Die Politik muss das Thema Kriminalität
mehr aus Opfersicht behandeln. Kein Zweifel besteht aus Sicht des
WEISSEN RINGS an dem Verantwortungs- und Leistungswillen der Polizei,
Jugendkriminalität konsequent zu verfolgen und diesem belastenden
Phänomen durch präventives Handeln zu begegnen.

Das Wundermittel zur Eindämmung von Jugendkriminalität gibt es
nicht, aber eine Reihe lohnender und übereinstimmend beurteilter
Ansätze. So muss das Entdeckungsrisiko für Straftäter erhöht werden.
Den Tätern muss ihr Fehlverhalten zeitnah und eindringlich
verdeutlich werden. Kriminelle Karrieren können gerade im
Anfangsstadium durch schnelle und spürbare Sanktionen eher gestoppt
werden.

Auf jeden Fall muss endlich gehandelt werden: Nicht gegen die
jugendlichen Straftäter, sondern für sie und mit der Jugend
insgesamt. Junge Menschen sind nicht nur ein Teil unserer
Gesellschaft; sie sind die Zukunft eines funktionierenden
Gemeinwesens.

All das kostet Zeit, viel Mühe und vor allem Geld. Alle
gesellschaftlichen Kräfte müssen sich sehr bald entscheiden, ob die
Zukunft der Jugend ihnen das wert ist.

Originaltext: Weisser Ring e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6758
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6758.rss2

Pressekontakt:
Pressesprecher:

Helmut K. Rüster
Tel.: 06131/ 83 03 38
Fax: 06131/ 83 03 45
Internet: www.weisser-ring.de
E-Mail: info@weisser-ring.de
Weberstraße 16
55130 Mainz

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