Rheinische Post: Illegale Einwanderer Kommentar VON ALEXANDER VON GERSDORFF
Geschrieben am 11-01-2008 |
Düsseldorf (ots) - Offene Grenzen sind unsichere Grenzen. Mehr als zehntausend Menschen gelangen jährlich aus Osteuropa in den "goldenen Westen". Seit dem Wegfall der Personenkontrollen am 21. Dezember ist es für illegale Einwanderer noch leichter geworden, nach Deutschland zu kommen. Für Schlepperbanden und Autoschiebertrupps war die Erweiterung des Schengener Abkommens ein richtiges Weihnachtsgeschenk. Und doch: Die völlige Grenzöffnung zu Polen und Tschechien war der richtige Schritt zur richtigen Zeit. Während ausgerechnet die USA den Grenzzaun zu Mexiko immer höher ziehen und die Kontrollen täglich verschärfen, macht Europa das Gegenteil: Es garantiert allen Bürgern völlige Bewegungsfreiheit von Estland bis Portugal. Die kilometerlangen Lkw-Staus an der deutsch-polnischen Grenze sind über Nacht verschwunden. Das will etwas heißen, denn Polen ist für den deutschen Export wichtiger als das riesige China. Der Nutzen offener Grenzen durch freien Waren- und Ideenaustausch ist ein Vielfaches höher als der Schaden durch ein paar Illegale, von denen im Übrigen auch nur ein Bruchteil kriminell ist. Die EU und insbesondere Deutschland können stolz auf sich sein.
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