Rheinische Post: Weiter Streit um Mahnmal für Sinti und Roma
Geschrieben am 10-05-2006 |
Düsseldorf (ots) - Der Streit um das in Berlin geplante Mahnmal für die ermordeten Sinti und Roma hält an. Den von Kultur-Staatsminister Bernd Neumann (CDU) zusammen mit dem Zentralrat der Sinti und Roma gefundenen Kompromiss lehnte die Sinti-Allianz in Deutschland entschieden ab. Die als Zigeuner von den Nationalsozialisten Ermordeten seien nicht nur Sinti und Roma gewesen, sagte Natascha Winter von der Sinti-Allianz der "Rheinischen Post" (Mittwoch-Ausgabe). Der Kompromiss richte sich daher "gegen die Identität der übrigen Opfer". Der Streit dreht sich um das Wort "Zigeuner ". Der Zentralrat will die erniedrigend gemeinte Bezeichnung auf dem Mahnmal nicht sehen. Deshalb hatte er sich nun mit Neumann darauf verständigt, das Mahnmal selbst ohne Inschrift und nur mit den Orten der Vernichtung zu versehen und in Begleittafeln den Völkermord und einige Zitate zu dokumentieren, in denen "Sinti und Roma" vorkommen. Eine Dokumentation beginnt mit dem als Oberbegriff verstandenen Worten "Wir gedenken der Roma..." Die Sinti-Allianz empfindet dies als "Ausgrenzung".
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