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Unternehmerbefragung des Deutschen Mittelstands-Barometers Mittelstand optimistisch für 2008 / Jobmotor Mittelstand läuft - Fachkräftemangel, Überregulierung und hohe Steuern jedoch Bremsklötze

Geschrieben am 15-01-2008

Berlin (ots) - Der Mittelstand blickt voll Optimismus ins neue
Jahr und rechnet auch für 2008 mit einem weiteren Ausbau an
Arbeitsplätzen, so das zentrale Ergebnis der aktuellen Befragung von
2.400 Unternehmern durch das Deutsche Mittelstands-Barometer, kurz
DMB. Das derzeitige Stimmungshoch im Mittelstand wird danach auch in
den kommenden Monaten anhalten und zur weiteren Belebung auf dem
Arbeitsmarkt führen. Diese positiven Aussichten werden jedoch getrübt
durch überbordende Regulierung, zu hohe Steuer- und
Abgabenbelastungen sowie nachhaltigen Fachkräftemangel.

Mittelständler mit Geschäftslage zufrieden

Die befragten Unternehmer haben wieder Freude an ihrer Tätigkeit
und bewerten ihre Geschäftslage überaus positiv. Mit einem Mittelwert
von 68,13 verbessert sich die Einschätzung der Geschäftslage im
Vergleich zur letztjährigen Befragung um 4,1 Punkte und erreicht
damit erstmals einen Spitzenwert. Von der positiven Stimmungslage
profitiert auch der Arbeitsmarkt: 38,6 Prozent der Mittelständler
planen, neue Arbeitnehmer einzustellen.

Auffallend ist auch die Beurteilung des Konjunkturklimas, das mit
einem Mittelwert von 32,65 so positiv wie nie zuvor eingeschätzt
wird. Diese positive Beurteilung trifft jedoch nicht auf alle
Wirtschaftszweige zu. Weitaus kritischer als in anderen Branchen wird
das Konjunkturklima vom Einzelhandel eingestuft. Mit einem
unterdurchschnittlichen Wert von 50 zeigt sich dessen schwierige
Lage, u. a. hervorgerufen durch die Mehrwertsteueranhebung.

Hemmfaktoren: Fachkräftemangel, Überregulierung und hohe Steuern

Das Ausbildungsniveau der Nachwuchskräfte wird besonders stark im
Groß- und Außenhandel, im Handwerk sowie im Verarbeitenden Gewerbe
beklagt. Bei den regionalen Verteilungen ergeben sich große
Divergenzen: In Baden-Württemberg wird der Ausbildungsstand mit einem
Mittelwert von 49,17 kaum kritisiert. Dagegen wird im Saarland die
Situation mit einem Mittelwert von 68 besonders dramatisch
eingestuft. Wie in den DMB Befragungen der Vorjahre schätzen die
Mittelständler Bürokratie und Regulierung sowie die hierzulande hohe
Steuer- und Abgabenlast als sehr belastend ein und bewerten sie mit
einem Mittelwert von 75,90 als äußerst hinderliche Rahmenbedingungen.
"Um die positive Grundstimmung auch 2008 aufrechtzuerhalten und den
Mittelstand gegen mögliche negative wirtschaftliche Einflüsse - wie
die Auswirkungen der Finanzmarktkrise - zu stärken, muss gegen
konjunkturelle Bremsklötze wie Fachkräftemangel, Überregulierung und
hohe Steuern unverzüglich angegangen werden", mahnt DMB-Studienleiter
Professor Michael Lingenfelder von der Forschungsstelle
Mittelständische Wirtschaft. Erste politische Maßnahmen, wie die
Mittelstandsentlastungsgesetze, seien zwar ein Schritt in die
richtige Richtung, reichten aber bei weitem noch nicht aus, so
Professor Lingenfelder weiter.

Zum Studiendesign

Für die groß angelegte, jährliche Unternehmerbefragung des DMB
wurden über 2.400 Geschäftsinhaber und -führer aus ganz Deutschland
zu ihrer Stimmungs- und Geschäftslage befragt. Kern der Studie bildet
das so genannte Eisbergmodell, das neben der wahrgenommenen
Geschäftslage und der Bereitschaft zur Schaffung neuer Arbeitsplätze
auch das Gründungsklima, das wahrgenommene Unternehmerbild in der
Öffentlichkeit und die Freude am Unternehmertum umfasst. Alle
ermittelten Werte haben sich gegenüber dem Vorjahr - teilweise stark
- verbessert. Insgesamt beeinflussen die psychischen Faktoren die
wahrgenommene Geschäftslage zu 29 Prozent. Die Schaffung von
Arbeitsplätzen lässt sich sogar zu 67 Prozent mit dem Eisbergmodell
erklären.

Des Weiteren wurden die Unternehmer zu sechs wesentlichen
Rahmenbedingungen befragt, welche die unternehmerische Tätigkeit
beeinflussen. Zu diesen zählen Steuer- und Abgabenbelastung,
Büro-kratie und Regulierung, Finanzierung, Ausbildungsniveau der
Nachwuchskräfte, deutsches Arbeitsrecht und derzeitiges
Konjunkturklima.

Das Deutsche Mittelstands-Barometer

Die Forschungsstelle Mittelständische Wirtschaft der
Philipps-Universität Marburg (FMW) erhebt branchenübergreifend,
regional und überregional wichtige Themen- und Problemfelder des
deutschen Mittelstands. Das Deutsche Mittelstands-Barometer ist ein
Kooperationsprojekt zwischen der FMW, dem Bundesverband
mittelständische Wirtschaft (BVMW) und der BDO Deutsche Warentreuhand
AG. Die ursprünglich als Marburger Mittelstands-Barometer initiierte
Untersuchung startete 2004 in Zusammenarbeit mit dem BVMW.

Einmal jährlich werden in einer umfangreichen Studie Unternehmer
u.a. zu ihrer Einschätzung des Geschäftsklimas und ihrer
Stimmungslage befragt. Zwei flankierende Untersuchungen im Frühjahr
und Herbst geben Einblicke in die wirtschaftliche Situation der
Unternehmen und Rahmenbedingungen für erfolgreiches Unternehmertum
aus Sicht von Mittelstandsexperten. Die insgesamt drei Erhebungen des
Barometers ermöglichen damit valide Aussagen zur faktischen und
gefühlten Lage der Mittelständler im Jahresverlauf. Kurzum: Das
Psychogramm des deutschen Mittelstands.

Das DMB bündelt die Perspektiven und Expertisen von
Wissenschafts-, Verbands-, Unternehmens- und Medienseite: Mit der
Forschungsstelle Mittelständische Wirtschaft (FMW), dem Bundesverband
mittelständische Wirtschaft (BVMW), BDO Deutsche Warentreuhand AG und
dem Wirtschaftsmagazin Markt und Mittelstand schließen sich vier
Kompetenzpartner im Bereich mittelständische Wirtschaft zusammen.

Originaltext: Deutsches Mittelstands-Barometer
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66382
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66382.rss2

Pressekontakt:
Univ.-Prof. Dr. rer.pol. Michael Lingenfelder
Tel. 06421/28 2-3762
Fax: 06421/28 26 598
Philipps-Universität Marburg
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
Forschungsstelle Mittelständische Wirtschaft
Universitätsstrasse 24
35037 Marburg


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