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Rheinische Post: Merkels ruhige Hand

Geschrieben am 15-01-2008

Düsseldorf (ots) - Von Stefan Reker

War da was? Wer Angela Merkels Auftritt gestern vor der Presse
verfolgte, konnte die vorherigen Wahlkampf-Krawalle zwischen CDU und
SPD glatt für Halluzinationen halten. So -ruhig und souverän
kommentierte Merkel in ihrer Doppelrolle als Regierungs- und
Partei-Chefin den hitzigen Streit zum Thema Jugendkriminalität.
Doch die Wahl des Zeitpunkts für ihren öffentlichen Jahresauftakt
zeigt, dass die Kanzlerin Gefahr im Verzuge sah. Sie will eine
ungehemmte Fortsetzung des Schlagabtauschs verhindern, weil sonst die
Arbeit der großen Koalition Schaden nehmen könnte. Und deren Erfolg
liegt Merkel erkennbar am Herzen. Also bot sie Entdramatisierung pur.
In ihrer Tonlage wirkten die Attacken zwischen CDU und SPD wie ein
alltäglicher Meinungsaustausch.
Merkels zweite Botschaft war eine Warnung: Die schönen Zeiten mit
scheinbar automatisch sinkenden Arbeitslosenzahlen und steigenden
Steuereinnahmen gehen dem Ende entgegen. Da kann die ausgabenfreudige
Wünsch-dir-was-Politik des Jahres 2007 nicht fortgesetzt werden. Doch
das hat in der Koalition noch längst nicht jeder erkannt. Die zweite
Halbzeit hält für Merkels Regierung wohl noch einige
Unannehmlichkeiten bereit.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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