Verbraucherpreise 2007: + 2,2% gegenüber 2006
Geschrieben am 16-01-2008 |
Wiesbaden (ots) -
Sperrfrist: 16.01.2008 08:00 Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der Sperrfrist zur Veröffentlichung frei gegeben ist.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ist der Verbraucherpreisindex für Deutschland im Jahresdurchschnitt 2007 gegenüber 2006 um 2,2% gestiegen. Dies ist die höchste Jahresteuerungsrate seit 1994. In 2006 hatte die Teuerungsrate bei 1,7% gelegen, im Jahr 2005 bei 2,0% und 2004 bei 1,6%.
Für die Beschleunigung der Preisentwicklung 2007 sind - neben der Erhöhung der Mehrwert- und Versicherungssteuer zu Beginn des Jahres - vor allem die Energiepreise verantwortlich. Energieprodukte (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) verteuerten sich 2007 um 3,9%. Unter allen Energiepreisen stiegen die Preise für Strom am stärksten (+ 6,8%). Mineralölprodukte verteuerten sich 2007 gegenüber 2006 im Schnitt um 3,0% (davon Kraftstoffe: + 4,1%; leichtes Heizöl: - 1,2%). Ohne Berücksichtigung der Energiepreise hätte die jahresdurchschnittliche Teuerung 1,9% betragen.
Der deutliche Anstieg der Jahresteuerungsrate 2007 über die Zwei-Prozent-Marke ist seit der zweiten Jahreshälfte durch sukzessive Preiserhöhungen bei Nahrungsmitteln (+ 3,1% Jahresdurchschnitt 2007) geprägt, insbesondere für einzelne Milch-, Mehl- und Fettprodukte im zweistelligen Bereich (darunter Butter: + 19,1%; Mehl: + 15,4%; Speisequark: + 12,0% und Vollmilch: + 10,3%). Zusätzlich wirkte sich bereits seit April 2007 der Preisanstieg für das Bildungswesen auf die Teuerungsrate aus, vor allem wegen der Einführung der Studiengebühren in einigen Bundesländern. Auch die Preise für alkoholische Getränke und Tabakwaren (+ 3,1%) haben sich im Jahresdurchschnitt 2007 überdurchschnittlich entwickelt, dagegen erhöhten sich beispielsweise die Preise für langlebige Gebrauchsgüter (+ 0,9%), Bekleidung (+ 0,8%) sowie für Nachrichtenübermittlung (+ 0,2%) geringer als die Verbraucherpreise insgesamt.
Im Dezember 2007 stieg der Verbraucherpreisindex gegenüber Dezember 2006 um 2,8%. Seit September hat die Teuerungsrate die Zwei-Prozent-Marke überschritten. Im November wurde der Jahreshöchstwert mit einem Plus von 3,1% erreicht, im Dezember hat sich der Preisanstieg wieder etwas abgeschwächt (+ 2,8%). Im Vergleich zum Vormonat erhöhte sich der Index im Dezember um 0,5%. Im Jahresvergleich wirkte im Dezember 2007- wie in den Vormonaten - die Energie preistreibend, trotz zuletzt wieder rückläufiger Preise für Mineralölprodukte (darunter Kraftstoffe: + 11,9% gegenüber Dezember 2006 und - 5,4% gegenüber November 2007). Ohne Berücksichtigung der Preisentwicklung für Energieprodukte (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) hätte die Teuerungsrate im Dezember 2007 nur bei 2,2% gelegen. Mineralölprodukte verteuerten sich um 14,5% (darunter leichtes Heizöl: + 25,1%). Auch die Strompreise erhöhten sich im Dezember 2007 mit 8,2% überdurchschnittlich gegenüber dem Vorjahr, dagegen sanken die Gaspreise um 2,4%.
Die Preise für Nahrungsmittel stiegen im Dezember 2007 gegenüber Dezember 2006 im Schnitt um 6,0%. Erheblich teurer waren - wie in den letzten Monaten - vor allem Speisefette und -öle (+ 25,5%; darunter Butter: + 44,9%) sowie Milchprodukte und Eier (+ 17,3%; darunter Speisequark: + 37,8%). Auch die Preise für Brot- und Getreideerzeugnisse blieben deutlich über denen des Vorjahres (+ 6,0%; darunter Mehl: + 27,6%). Dagegen stiegen unter anderem die Preise für Nachrichtenübermittlung (+ 0,8%) und Bekleidung (+ 0,1%) in deutlich geringerem Umfang als die Verbraucherpreise insgesamt.
Der deutliche Anstieg des Preisindex von November auf Dezember 2007 um 0,5% resultiert in erster Linie aus saisonbedingten Preisentwicklungen: Neben den Preiserhöhungen für einige Obst- und Gemüsesorten (darunter Weintrauben: + 16,0% und Kopfsalat: + 13,1%) sind insbesondere übliche Teuerungen - auf Grund der Saisonhöhepunkte Weihnachten und Silvester - für Pauschalreisen (+ 32,5% zum November 2007) und Beherbergungsdienstleistungen (+ 20,8%) hervorzuheben. Auch die Flugpreise verteuerten sich saisonbedingt zum Ende des Jahres im Schnitt um 6,7%, die Bahnpreise stiegen auf Grund der Tarifpreisänderungen im Schnitt um 3,6% gegenüber dem Vormonat. Verbraucherfreundlich entwickelten sich dagegen binnen Monatsfrist vor allem die Kraftstoffpreise (- 5,4%; darunter Superbenzin: - 5,9%). Auch im Bereich Bekleidung und Schuhe gab es binnen Monatsfrist erste Preisrückgänge (- 1,0%) wegen des bevorstehenden Saisonwechsels von der Winter- auf die Frühjahrskollektion.
Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland ist im Jahresdurchschnitt 2007 um 2,3% gestiegen. Im Dezember 2007 gegenüber Dezember 2006 erhöhte sich der harmonisierte Verbraucherpreisindex um 3,1%. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Index um 0,7%.
Die Schätzungen vom 28. Dezember 2007 sowohl für den Verbraucherpreisindex als auch für den harmonisierten Verbraucherpreisindex wurden damit bestätigt. Detaillierte Informationen zur Verbraucherpreisstatistik bietet die Fachserie 17, Reihe 7, die im Publikationsservice des Statistischen Bundesamtes unter www.destatis.de/publikationen, Suchwort "Verbraucherpreisindex" kostenlos erhältlich ist. Eine methodische Kurzbeschreibung bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.
Hinweis: Der Verbraucherpreisindex wird in fünfjährigem Abstand einer turnusmäßigen Überarbeitung unterzogen. Ab Berichtsmonat Januar 2008 erfolgt die Umstellung von der bisherigen Basis 2000 auf das Basisjahr 2005. Damit verbunden ist eine Neuberechnung der Ergebnisse ab Januar 2005. Bitte merken Sie sich folgende Veröffentlichungstermine vor: 31. Januar 2008 Erste Schätzung für Januar 2008 mit dem neuen Basisjahr 2005 29. Februar 2008 Endgültiges Ergebnis für Januar 2008 Vorläufiges Ergebnis für Februar 2008 Neu berechnete Ergebnisse ab Januar 2005
Im Mittelpunkt der Überarbeitung des Verbraucherpreisindex steht die Aktualisierung des Wägungsschemas für die Waren und Dienstleistungen mit Hilfe neuer Daten über die Verbrauchsgewohnheiten der privaten Haushalte. Das neue Wägungsschema bezieht sich auf das Jahr 2005 und bleibt bis zur nächsten turnusmäßigen Überarbeitung konstant. Im Gegensatz dazu wird die Auswahl der Waren und Dienstleistungen, deren Preise für die Indexberechnung erhoben werden ("Warenkorb") laufend angepasst. Auf diese Weise wird das aktuelle Güterangebot berücksichtigt. Weitere Informationen und Erläuterungen zur Indexreform werden sukzessive in das Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes aufgenommen (www.destatis.de, Pfad: Preise).
Verbraucherpreisindex für Deutschland
Veränderung Veränderung Gesamtindex/ 2000 gegenüber gegenüber Gütergruppen = Vorjahres- Vormonat -------- 100 zeitraum Jahr/Monat in % Gesamtindex im Dezember 2007 114,2 2,8 0,5 Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke 114,0 5,7 0,6 Alkoholische Ge- tränke, Tabakwaren 138,5 0,8 0,0 Bekleidung und Schuhe 98,8 0,4 - 1,0 Wohnung, Wasser, Strom, Gas u.s.w. 115,7 2,3 0,0 Einrichtungsgegen- stände, Haushalts- geräte u.ä. 103,5 1,4 - 0,1 Gesundheitspflege 127,5 1,2 0,0 Verkehr 122,3 5,5 - 1,2 Nachrichtenüber- mittlung 91,3 0,8 - 0,2 Freizeit, Unterhal- tung u.ä. 104,8 0,8 5,5 Bildungswesen 150,4 29,0 - 0,1 Beherbergungs- und Gaststättendienst- leistungen 116,8 2,7 4,2 Andere Waren und Dienstleistungen 113,1 2,1 0,0
Gesamtindex
2006 JD 110,1 1,7 - 2007 JD 112,5 2,2 -
2006 Dezember 111,1 1,4 0,8
2007 Januar 110,9 1,6 - 0,2 Februar 111,3 1,6 0,4 März 111,6 1,9 0,3 April 112,0 1,9 0,4 Mai 112,2 1,9 0,2 Juni 112,3 1,8 0,1 Juli 112,8 1,9 0,4 August 112,7 1,9 - 0,1 September 112,8 2,4 0,1 Oktober 113,0 2,4 0,2 November 113,6 3,1 0,5 Dezember 114,2 2,8 0,5
JD = Jahresdurchschnitt
Weitere Auskünfte erhalten Sie über unsere Service-Nummer, Telefon: (0611) 75-4777, E-Mail: verbraucherpreisindex@destatis.de
Originaltext: Statistisches Bundesamt Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32102 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32102.rss2
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an: Statistisches Bundesamt Telefon: (0611) 75-3444 E-Mail: presse@destatis.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
114289
weitere Artikel:
- Bruttowerbeaufwendungen für At-Retail-Media & Transport Media steigen in 2007 / Kino mit leichten Verlusten Hamburg (ots) - Auf die bislang ermittelten 20,9 Milliarden Euro Bruttowerbeaufwendungen in den klassischen Medien addieren sich nun neben den Medien Direct Mail mit 3,4 Milliarden Euro* und Online mit 1,1 Milliarden Euro ebenfalls die Medien Kino mit einem Volumen von 83,5 Millionen Euro, Transport Media mit 56,9 Millionen Euro und At-Retail-Media mit 48,8 Millionen Euro zu einem Gesamtmarkt von insgesamt 25,6 Milliarden Euro aller von Nielsen Media Research erfassten Medien. Während sich die beiden Mediengruppen At-Retail-Media und mehr...
- 2,1% mehr Beschäftigte im Verarbeitenden Gewerbe im November 2007 Wiesbaden (ots) - Ende November 2007 waren in den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten knapp 5,3 Millionen Personen tätig. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, waren dies rund 110 800 Personen oder 2,1% mehr als im November 2006. Die Zahl der im November 2007 geleisteten Arbeitsstunden nahm im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat um 1,8% auf 728 Millionen zu. Die Entgelte (Bruttolohn- und -gehaltsumme) lagen bei 22,7 Milliarden Euro; das waren 3,7% mehr als im November 2006. mehr...
- Anstieg des Güterverkehrs auch im Jahr 2007 Wiesbaden (ots) - Der Güterverkehr in Deutschland ist im Jahr 2007 weiter gewachsen. Das Statistische Bundesamt (Destatis) rechnet für das Jahr 2007 auf der Grundlage vorliegender Monatseckzahlen mit folgenden Ergebnissen: Das Transportaufkommen aller Verkehrszweige - gemessen in Tonnen - ist im Jahr 2007 voraussichtlich um 4,8% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Zu diesem Wachstum trugen alle Verkehrszweige außer den Rohrleitungen bei. Die im Inland erbrachte tonnenkilometrische Leistung der Verkehrsträger Straße, Eisenbahn, Binnenschiff mehr...
- 2007: Bevölkerungsrückgang erwartet Wiesbaden (ots) - Nach einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) dürfte die Einwohnerzahl Deutschlands auch 2007 wieder gesunken sein. Von Ende 2006 bis Ende 2007 wird mit einem Rückgang von etwa 100 000 Personen auf 82,21 Millionen gerechnet. Voraussichtlich ist die Zahl der lebend geborenen Kinder 2007 gegenüber dem Vorjahr etwas gestiegen. Es werden etwa 680 000 bis 690 000 Geburten erwartet. Da die Sterbefälle 2007 mit 820 000 bis 830 000 wohl in etwa auf dem Niveau des Vorjahres liegen werden, wird das Geburtendefizit, mehr...
- Vitaboost bringt den Vertrieb an Tankstellen in den Niederlanden voran Zug (ots) - Vitaboost International BV, ein Portfolio-Unternehmen der Swiss Hawk AG, hat bekannt gegeben, dass seine Produkte nun über fast jede grössere Tankstellenkette in den Niederlanden vertrieben werden, darunter Shell, Texaco, Total, BP, Q8 und andere. Vitaboost war es dadurch möglich, die Verfügbarkeit seiner Produkte innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums bedeutend auszudehnen. Während der kommenden Monate möchte Vitaboost die Verfügbarkeit seiner Produkte an Tankstellen erweitern und ausserdem den Verkauf in Drogerien und örtlichen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|