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adidas: Rekordgewinne und Hungerlöhne in den Nähfabriken des WM-Hauptsponsors

Geschrieben am 10-05-2006

Fürth (ots) - Trotz Rekordgewinne lässt adidas in Ländern wie
Honduras Kleidung unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen herstellen
- Arbeitsrechte werden massiv verletzt - so die scharfe Kritik der
Kampagne für 'Saubere' Kleidung (Clean Clothes Campaign/CCC)
anlässlich der diesjährigen Hauptversammlung der adidas AG. Im
WM-Jahr fordert sie von dem Vorstand: "Fair Play auf allen Feldern!"

"Eine NäherIn in Honduras oder Indonesien, die Vollzeit für adidas
arbeitet, muss ihre Kinder hungrig ins Bett schicken, da die 157,75
US-Dollar in Honduras nicht einmal für den Grundbedarf an
Lebensmitteln ausreichen", erklärt Sandra Dusch Silva von der
Christlichen Initiative Romero (CIR).

Dieser geringe Lohn zwingt die ArbeiterInnen, auf Pausen zu
verzichten und Überstunden zu leisten, um mit Zuschlägen und
Bonuszahlungen ihren mageren Lohn aufzustocken. Das hat schwere
gesundheitsschädliche Folgen: Bereits mit 35 Jahren können die
vorwiegend weiblichen Beschäftigten diesen Marathon nicht mehr
aushalten. Sie verlassen "freiwillig" die Fabrik oder werden
entlassen. Seit vielen Jahren weist die CCC adidas auf diese
Missstände hin. Doch bis heute hat sich an der Situation der
NäherInnen wenig geändert.

Während die Kaufkraft der Löhne in den Zulieferbetrieben stetig
sinkt, hat adidas die Managergehälter vergangenes Jahr um satte 89
Prozent erhöht. Dieses Jahr stehen wieder einmal Rekordgewinne an -
dank Megaevent Fußball-Weltmeisterschaft.

Trotz glänzender Geschäftszahlen werden bei
adidas-Zulieferbetrieben Arbeitsrechte mit Füßen getreten. Beispiel
adidas Zulieferbetrieb Hermosa in El Salvador (Mittelamerika): Die
NäherInnen wollten sich gegen die unmenschlichen Arbeitsbedingungen
wehren und gründeten eine Betriebsgewerkschaft. Daraufhin wurde die
Fabrik geschlossen, die NäherInnen entlassen. Sie protestieren
seither regelmäßig vor den geschlossenen Werktoren und verlangen
ausstehende Löhne und Sozialabgaben, die der Fabrikbetreiber
jahrelang unterschlagen hatte, so dass die ArbeiterInnen jetzt weder
Rentenansprüche, noch Zugang zum Gesundheitssystem haben.

Trotz Intervention der CCC weigert sich adidas bis heute, die
NäherInnen zu entschädigen. "Die Leidtragenden sind die
ArbeiterInnen, die jahrelang adidas-Produkte unter unwürdigen
Bedingungen genäht haben - und dies zu Lasten ihrer Gesundheit",
kritisiert Maik Pflaum von der CIR, der die ArbeiterInnen in El
Salvador besucht hat.

Zur Hauptversammlung der adidas AG werden ganz in rot gekleidete
AktivistInnen der CCC um die Stadthalle Fürth herum und in der
Fußgängerzone "fangen" spielen und die KonsumentInnen über die
"Groben Fouls von adidas" aufklären. Dem Vorstandsvorsitzenden
Herbert Hainer werden tausende von Protestkarten übergeben.

Die Aktionen zur adidas-Aktionärsversammlung bilden den Auftakt
der CCC-WM-Kampagne. Eine zentrale Pressekonferenz mit der Sprecherin
der entlassenen Hermosa-GewerkschafterInnen aus El Salvador findet am
19. Mai in Köln statt.


Originaltext: Christliche Initiative Romero
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58468
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_58468.rss2

Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:

Kampagne für 'Saubere' Kleidung, c/o Christliche Initiative Romero
Sandra Dusch Silva und Maik Pflaum, Frauenstr. 3-7, 48143 Münster,
Tel.: 0251 - 89 503, cir@ci-romero.de, www.ci-romero.de
mobil: 0174 - 53 83 533


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