UKE-Chef Debatin im Deutschen Gesundheitsfernsehen über Deutschlands medizinische Forschung: "Wir stehen nicht da, wo wir stehen wollen und stehen müssten."
Geschrieben am 17-01-2008 |
Hamburg (ots) - "DGF Der Talk" zum Thema "Die Zukunft der Universitätsklinken" Erstausstrahlung am Sonntag, den 20.01.2008, um 12:00 Uhr
"Wir stehen sicherlich nicht da, wo wir stehen wollen und wo wir stehen müssten", kritisiert Professor Dr. Jörg F. Debatin die mangelnde Relevanz der deutschen Universitätskliniken in der klinischen Forschung. "Heidelberg ist auf Platz 14 die beste deutsche Institution im internationalen Vergleich", untermauert der Vorstandsvorsitzende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) in der Sendung "DGF Der Talk" seine These. Mit Moderatorin Désirée Bethge spricht der Radiologe im Deutschen Gesundheitsfernsehen über die aktuelle Lage der Universitätskliniken, die herausgefordert sind Forschung, Lehre und Krankenversorgung miteinander zu vereinen. Debatin erläutert: "Wir wollen eine effiziente, gewinnbringende Krankenversorgung. Das Geld, das wir so erwirtschaften, müsste unserer Forschung zu gute kommen", und fügt hinzu: "da ist noch Überzeugungsarbeit zu leisten."
Das größte Potential der Einheit aus Versorgung und Lehre sieht Debatin in der Möglichkeit, die besten Nachwuchsärzte für die Universitätskliniken rekrutieren zu können: "Deutschland steuert auf einen Ärztemangel zu und wir sitzen an der Quelle. Das ist ein irrsinniger Vorteil", so der Mediziner. Gleichzeitig räumt er ein, dass beispielsweise die US-amerikanische Forschung bessere Voraussetzungen biete und daher deutsche Mediziner in die USA abwanderten: "Mit dem Geld, das wir bekommen, gehen wir nicht so effizient um, wie das andere tun. Unsere Strukturen sind zu hierarchiebetont. Es gibt zu wenige Freiräume für kreative, junge Forscher. Die Amerikaner vergeben prospektiv Geld nach Projekten. Das meiste unseres Forschungsfeldes wird retrospektiv nach der bewiesenen Leistungsfähigkeit vergeben."
Professor Debatin, der das zuvor tief verschuldete UKE bis 2010 zu einer profitablen Institution machen will, zieht aus seinen bisherigen Umstrukturierungsmaßnahmen seit 2003 ein positives Fazit: "Besonders stolz bin ich auf ein zunehmendes Wir-Gefühl innerhalb des UKE und auf die Transparenz - dazu zu stehen, dass man Fehler macht." Deutlich mehr Patienten als früher wählen inzwischen das UKE für eine Behandlung. Den Grund dafür sieht Debatin nicht nur in der Qualität der medizinischen Versorgung: "Wenn sie zu uns kommen, ist es uns wichtig, dass neben der Technik und dem ärztlichen Können, eben auch der Menschlichkeitsaspekt spürbar wird."
Über das Deutsche Gesundheitsfernsehen
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Originaltext: Deutsches Gesundheitsfernsehen Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/67723 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_67723.rss2
Pressekontakt: Erdmann Kilian Tel.: 089-59042-1106 e-Mail: presse@dgf.tv
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