Wirtschaftspolitische Sprecher verurteilen Nokias Haltung als enttäuschend, arrogant und anmaßend
Geschrieben am 17-01-2008 |
Bonn (ots) - Der wirtschaftspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Laurenz Meyer, hat die Äußerung des Nokia-Vorstands zur Endgültigkeit der geplanten Werksschließung in Bochum scharf kritisiert. Im PHOENIX-Interview (Ausstrahlung heute 17.45 Uhr) sagte er: "Das ist enttäuschend und kann auch noch nicht das letzte Wort gewesen sein. Die Nokia-Verantwortlichen werden sicher - wenn sie klug nachdenken - daran denken, dass Deutschland ihr größter Markt in Europa ist." Es gebe aber auch einige Punkte, "über die wir selber untereinander sprechen müssen, zum Beispiel über unsere Subventionspraxis in Deutschland", sagte Meyer. Mit Blick auf die gezahlten Subventionen sagte der CDU-Abgeordnete: "Ich sehe da nicht nur die finanzielle Komponente sondern die moralische Verpflichtung." Die Nokia-Verantwortlichen forderte zum Einlenken auf. "Arbeitsplatzverlagerungen im Europa von heute dürfen nicht noch belohnt werden, weil es volkswirtschaftlich für Europa nichts Zusätzliches bringt." Auch der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Rainer Wend, kritisierte das Unternehmen: "Ich finde es ein Zeichen ganz besonderer Arroganz und Anmaßung, was die Nokia-Geschäftsleitung in Finnland heute gesagt hat, nämlich, "wir reden nicht mit den Verantwortlichen in Deutschland". Nachdem das Unternehmen 90 Millionen Euro Subventionen aus Steuergeldern erhalten habe, "haben die wirklich die Stirn zu sagen, wir sind nicht einmal bereit zu verhandeln über den Standort, obwohl die Beschäftigten angeboten haben, auch deutliche Einbußen beim Gehalt und bei der Arbeitszeit hinzunehmen." Wer diese klaren Signale der Belegschaft "in dieser Weise ausschlägt wie die Geschäftsleitung von Nokia, der darf sich nicht wundern, wenn auch der Investitionsstandort und der Absatzmarkt in Deutschland darunter leidet", sagte Wend. Weiter erklärte der wirtschaftspolitische Sprecher im PHOENIX-Interview: "Wir sollten sehr ernsthaft auch die Rückforderung der Subventionen ins Spiel bringen." Zwar sei die Haltefrist abgelaufen, doch gebe es auch eine Geschäftsgrundlage. "Und die kann nicht heißen, dass kurz nach Ablauf der Haltefrist alle Arbeitsplätze vernichtet werden." Weiter erinnerte Wend daran, dass das Nokia-Werk in Bochum eine Umsatzrendite von rund 15 Prozent erziele. Damit lebe das Unternehmen "verdammt gut". Es könne nicht richtig sein, um eine Rendite von 20 oder 25 Prozent zu erzielen nach Rumänien oder Ungarn zu gehen und die Arbeitnehmer mit ihren Familien im Stich zu lassen.
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