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Westfalenpost: Aufschrei für Bochum

Geschrieben am 22-01-2008

Hagen (ots) - Solidarität mit den Nokia-Mitarbeitern
Von Joachim Karpa
6,8 Milliarden Euro Gewinn, 50 Milliarden Euro Umsatz. Das sind die
Zahlen für das Jahr 2007, die Nokia-Chef Olli-Pekka Kallasvuo morgen
verkünden wird. Sie können sich sehen lassen, sie treiben den
Aktionären vor Freude die Tränen in die Augen. Die Bochumer
Nokia-Mitarbeiter haben ihren millionenschweren Beitrag dazu
geleistet. Ihr Dank: Überstunden bis zum Schluss und - die Kündigung.
Mitte des Jahres soll die Urzelle der Nokia-Telefone geschlossen
werden. Schluss. Aus. Vorbei.
Der Grund? Die Geldgier des Unternehmens. Innerhalb von fünf Jahren
will der finnische Konzern seine Rendite verdoppeln. Ein Ziel, das in
Bochum verbrannte Erde hinterlässt. Ein Standort, der schwarze Zahlen
schreibt. Die Zahlen sind aber nicht schwarz genug. Die Menschen
zählen nicht, und die Zukunft der Region interessiert die Finnen
schon gar nicht. Sie knipsen das Licht aus, ziehen weiter und lassen
die Mitarbeiter im Dunkeln zurück. Kurzum: Sie kassieren die Gewinne.
Den Großteil der Kosten der Arbeitslosigkeit trägt der Steuerzahler.
Der Aufschrei im Land ist groß. Die Solidarität mit den
Nokia-Mitarbeitern nicht minder. Das tut den Menschen gut. Aber es
wird ihnen nicht helfen. Die Marke Nokia wird trotz aller Proteste
kaum Schaden nehmen. Und wenn doch, dann gibt es viele Nokias auf
dieser Welt. Warum? Die Politik lockt die Unternehmen mit
Subventionen ins Land - und die kassieren ab. Das ist die hässliche
Seite der Marktwirtschaft.

Originaltext: Westfalenpost
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Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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