Rheinische Post: Kinder klagen an Kommentar VON GODEHARD UHLEMANN
Geschrieben am 22-01-2008 |
Düsseldorf (ots) - Mehr als 26.000 Kinder unter fünf Jahren sterben täglich weltweit. Das addiert sich auf fast zehn Millionen im Jahr. Die Gründe sind nicht Krieg und Gewalt. Es sind Krankheiten wie Lungenentzündung, Masern oder Durchfall. Erfreulich ist, dass die Todesraten in den letzten Jahren spürbar zurückgegangen sind. Doch das darf nicht dazu führen, vom Kampf gegen Kindersterblichkeit um einen Millimeter abzurücken. Im Gegenteil. Das Kinderhilfswerk Unicef sagt, mit zwei Dollar pro Kopf ließe sich die Kindersterblichkeit um 30 Prozent senken. Wenn dem so ist, dann müssen auch bei Unicef schnellstens Gelder umgeschichtet werden, denn von zwei Dollar darf ein Menschenleben nicht abhängen. Wer Kindersterblichkeit bekämpfen will, muss die Regierungen der Sorgen-Länder in die Pflicht nehmen. Deren Zukunft und Entwicklung hängt von der Jugend ab. Es muss politischer Druck aufgebaut werden, um die Verhältnisse ändern zu helfen. Es mag heute schick sein, sich für Klima- und Umweltschutz stark zu machen, und es ist notwendig, das auch zu tun. Es geht aber auch um Kinderschutz. Wenn Kinder sterben, nur weil sie Durchfall oder eine andere in Industriestaaten schnell zu heilende Krankheit haben, dann ist das ein unerhörter Skandal.
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