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Südwest Presse: Kommentar zum Maschinenbau

Geschrieben am 22-02-2006

Ulm (ots) - Da kommt Freude auf: Der Maschinenbau legt bereits im
dritten Jahr in Folge zu. Unterm Strich kann sich die Paradebranche
der heimischen Industrie dann seit 2004 eines Umsatz-Sprungs von
zwölf Prozent erfreuen. Im Export geht es sogar noch dynamischer
voran. 2005 konnte die Branche die Schwelle von einhundert Milliarden
knacken. Von Wettbewerbsschwäche, die der bundesdeutschen Wirtschaft
von mehr als genug Politikern und Wirtschaftsfunktionären wortreich
angedichtet wird, ist in Wirklichkeit nicht ansatzweise etwas zu
erkennen. Wenn das nicht positiv registriert werden sollte, was dann?
Allerdings: Dies ist nur die glänzende Vorderseite der Medaille.
Deren Rückseite ist noch nicht einmal matt, sondern ausgesprochen
trüb: Trotz eines Aufschwungs, der nicht nur außergewöhnlich lange
anhält, sondern auch ungewöhnlich kräftig ist, gibt es zumindest
vorderhand keine Spur von einem Beschäftigungsaufbau. Das ist der
volkswirtschaftliche Preis, der für die von den Maschinenbauern
längst zur Perfektion entwickelten flexiblen Arbeitszeiten zu zahlen
ist. Für den Arbeitsmarkt heißt das nichts Gutes. Wenn selbst im Boom
keine neuen Stellen mehr entstehen, wann denn dann? Weil aber
spätestens der nächste Abschwung wieder Personalabbau bringen wird,
verflüchtigen sich die Aussichten auf eine Besserung der dramatischen
Beschäftigungskrise immer mehr.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=59110
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Rückfragen bitte an:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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