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Westfälische Rundschau: Dietmar Bär: Kleine Höllen in den Familien

Geschrieben am 24-01-2008

Dortmund (ots) - Kinder leben heute nicht gefährlicher als früher.
Das sagte TV-Kommissar Dietmar Bär (46) der in Dortmund erscheinenden
Westfälischen Rundschau (Freitagsausgabe).
Warum viele Menschen glauben, es gebe mehr Kindesmissbrauch als vor
Jahren, erklärte der aus Dortmund stammende Schauspieler so: "Ich
glaube, das hat es mit einer anderen Form der Wahrnehmung zu tun. Ich
glaube, früher gab es viel mehr kleine Höllen in den Familien. Es
kommt heute mehr zum Vorschein. Es gibt heute eine andere Pädagogik
als früher, und gibt heute mehr Bereitschaft, sich bei Problemen
therapieren zu lassen."
In der "Tatort"-Episode "Verdammt" (Sonntag, 27. Januar, ARD, 20.15
Uhr) geht es um einen gerade aus der Haft entlassenen Pädophilen, der
kurz darauf ermordet wird.
Bär, der im Kölner "Tatort" den Kommissar Freddy Schenk spielt,
findet es gut, dass die Autoren der Krimi-Reihe des Ersten
gesellschaftliche Themen aufnehmen, die die Menschen bewegen. Bär
über den Mord an einen Pädophilen im aktuellen "Tatort"-Fall: "Wir
spannen einen großen Bogen von Wegsperren und Kastrieren bis hin zum
Behandeln kranker Menschen und lebenslangem Therapieren, damit diese
Menschen ihre Neigung in den Griff kriegen. Was wir bringen, ist ein
Diskussionsvorschlag für die Leute, verpackt als
Fernsehunterhaltung."
Bär fügte hinzu: "Mich freut es immer, wenn man sich am Montagmorgen
über den ,Tatort' vom Sonntagabend unterhält, wenn die Leute über das
Thema der Folge diskutieren. Mehr kann nicht drin sein." Zugleich
warnte Bär vor überzogenen Erwartungen an TV-Filme: "Wir sind keine
Weltverbesserungsanstalt."

Originaltext: Westfälische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58905
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58905.rss2

Pressekontakt:
Westfälische Rundschau
Redaktion

Telefon: 0231/9573 1253


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