Der Tagesspiegel: Antisemitismus-Forscher Benz: Merkel beklagt zu Recht "bürgerlichen Antisemitismus" / Debatte zum 75. Jahrestag der Machtübernahme Hitlers
Geschrieben am 30-01-2008 |
Berlin (ots) - Wolfgang Benz, Leiter des Berliner Zentrums für Antisemitismusforschung, warnt davor, den "stillschweigenden Antisemitismus" in Deutschland zu ignorieren. Bundeskanzlerin Angela Merkel habe kürzlich zu Recht die Aufmerksamkeit auf den "bürgerlichen Antisemitismus" gelenkt, sagte Benz dem Tagesspiegel im Interview (Donnerstagsausgabe). Diesen Antisemitismus, "der sich nicht sprachlich artikuliert", dürfe man angesichts des Radau-Antisemitismus der Rechtsradikalen nicht aus dem Blick verlieren. Benz warnte gleichzeitig vor Überreaktionen auf Umfragewerte zum Antisemitismus. Wenn ein Meinungsforschungsinstitut feststelle, dass bei 20 Prozent der Deutschen Ressentiments gegenüber Juden bestehen, "dann heißt das nicht, die wollen jetzt die Juden verjagen oder sie sind in der Wolle gefärbte Neonazis", so Benz. Sie reagierten lediglich "auf Fragen, die manchmal auch suggestiv sein können". "Mit einem gewissen Prozentsatz von Leuten, die Vorbehalte gegen Minderheiten und insbesondere gegenüber der Minderheit der Juden haben, müssen wir leben", sagte Benz. Das Zentrum für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin begeht in diesen Tagen sein 25. Gründungsjubiläum. Zum 75. Jahrestag der Machtübernahme Adolf Hitlers am 30. Januar 1933 gibt es eine neue Debatte um den Antisemitismus. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte kürzlich einen "bürgerlichen Antisemitismus" und eine "gewisse Sprachlosigkeit" gegenüber modernen Formen der Judenfeindschaft festgestellt. Charlotte Knobloch, Präsidentin des Zentralrats der Juden, hatte beklagt, dass Neonazis Überfremdungsängste schürten und sich auch im linken Spektrum antisemitische Ressentiments breitmachten.
Inhaltliche Rückfragen bitte an: Ressort Wissen 030-26009-643
Originaltext: Der Tagesspiegel Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2
Pressekontakt: Der Tagesspiegel Chef vom Dienst Thomas Wurster Telefon: 030-260 09-308 Fax: 030-260 09-622 cvd@tagesspiegel.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
117119
weitere Artikel:
- Neues Deutschland: zum Wahlkampf des Hamburger SPD-Spitzenkandidaten Naumann Berlin (ots) - Aus Schaden wird man klug, sagt das Sprichwort. Aber wahrscheinlich muss es unbedingt der eigene Schaden sein. Wäre es anders, würde Hamburgs SPD-Spitzenkandidat Michael Naumann die Geschehnisse in Hessen als Warnung betrachten. In Hessen muss die SPD bei der störrischen FDP um Zustimmung zur Ampel betteln, weil sie mit der LINKEN nicht einmal reden mag. Naumann, der sich in gut drei Wochen der Hamburger Wahl stellt, muss - wenn er regieren will - nach Partnern Ausschau halten. Für Rot-Grün könnte es sehr knapp werden, und mehr...
- NRZ: Grünen-Chef Bütikofer warnt vor Veränderung des ISAF-Mandats Essen (ots) - Essen. Nach der Anfrage nach deutschen Kampftruppen für Afghanistan hat Grünen-Chef Reinhard Bütikofer die Regierung davor gewarnt, "durch die Hintertür" das vom Bundestag beschlossene ISAF-Mandat zu verändern. Der in Essen erscheinenden Neuen Ruhr/Rhein Zeitung (Donnerstagsausgabe) sagte Bütikofer, der Bundestag müsse genau prüfen, ob die Nato -Anfrage durch das ISAF-Mandat gedeckt sei. "Ich verlasse mich nicht darauf, was der Verteidigungsminister versichert. Ich habe zu viel Unbedachtes von Herrn Jung gehört", sagte er. mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Waffenrecht Polizeigewerkschaft fordert bundesweites Waffenregister Halle (ots) - Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Konrad Freiberg, hat ein bundesweites Waffenregister gefordert. "Wir brauchen ein bundesweites Waffenregister", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe). "Wir wissen, wie viele Bananen nach Deutschland eingeführt werden. Wir wissen aber nicht, wie viele Waffen es gibt. Das ist ein Skandal." Freiberg begrüßte das Vorhaben der Großen Koalition, das Waffenrecht zu reformieren und künftig sämtliche Anscheinswaffen zu verbieten, hält das mehr...
- VPRT zur Konferenz der SPD Sprecher für Kultur und Medien Berlin (ots) - Verband begrüßt kritische Auseinandersetzung des SPD Gremiums mit für Rundfunk relevanten Passagen des EU TK Package Private Anbieter sehen positiven Ansatz in Forderung nach Werbeverzicht bei ARD und ZDF Verband regt Länder an, Gestaltungsauftrag für öffentlich-rechtlichen Rundfunk wahrzunehmen. Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT) begrüßt die gestern veröffentlichte Stellungnahme der Konferenz der Sprecherinnen und Sprecher für Kultur und Medien der SPD-Fraktionen des Bundestages, mehr...
- Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zu: Israel Frankfurt/Oder (ots) - Wohl wegen der zu erwartenden Konsequenzen geht der sogenannte Winograd-Report zwar hart mit Olmert ins Gericht, fordert jedoch nicht dessen Rücktritt. Das politische Schicksal des angeschlagenen Ministerpräsidenten liegt nun in der Hand des Koalitionspartners Arbeitspartei. Wenn diese das Bündnis aufkündigt, ist Olmert am Ende. Es könnte aber sein, dass sich die Arbeitspartei um des eigenen Machterhalts willen für das kleinere Übel entscheidet. Originaltext: Märkische Oderzeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55506 mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|