Westfalenpost: Unser Krieg? Begrenzter Einsatz in Afghanistan
Geschrieben am 01-02-2008 |
Hagen (ots) - Von Winfried Dolderer
Wessen Krieg ist das in Afghanistan? Angefangen hat es einmal mit dem Bekenntnis zur "uneingeschränkten Solidarität" aus dem Munde des Kanzlers Schröder, eines Liebhabers markiger Begriffe. Vom Wehrminister Struck stammt die Weisheit, Deutschlands Sicherheit werde am Hindukusch verteidigt. Geglaubt hat das die Mehrheit der Deutschen nie. Das ist das Problem der zuständigen Politiker. Das zwingt zum Lavieren und verschämten Schönreden. Deswegen darf man in Deutschland nicht von Kampfeinsätzen sprechen. Wären wir überzeugt, dass Struck recht hatte und es am Hindukusch um unsere eigenen Interessen geht, dann hätte natürlich auch der US-Verteidigungsminister in seinem Brief an die Nato-Partner recht. Dann gäbe es für die Deutschen keinen Grund, sich im Kampf gegen die Taliban irgendwelche Beschränkungen aufzuerlegen. Dann müsste alles militärisch Erdenkliche geschehen, um den Sieg zu erringen. Das ist derzeit erkennbar nicht der Fall. Warum dennoch am Hindukusch ausharren? Weil andernfalls islamische Terroristen sich eines Sieges über den Westen rühmen könnten. Weil das Militärbündnis Nato weltweit diskreditiert wäre, wenn es in Afghanistan scheiterte. Weil die Taliban gegen Frauenrechte sind. Das sind ehrbare Argumente. Schwer zu entkräften zumal dann, wenn man wie die Mehrzahl der Deutschen und ihrer Politiker die Lage am Hindukusch aus dem Abstand von 5000 Kilometern betrachtet. Die Geschichte kennt Beispiele dafür, dass es oft eine Frage der Zeit und der Zahl der Verluste ist, bis solche Argumente an Kraft verlieren.
Originaltext: Westfalenpost Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58966 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58966.rss2
Pressekontakt: Westfalenpost Redaktion Telefon: 02331/9174160
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
117645
weitere Artikel:
- WAZ: Berlin lässt Washington abblitzen - Ein Basta allein reicht nicht aus - Leitartikel von Ulf Meinke Essen (ots) - Es scheint, als habe die Bundesregierung geradezu auf eine passende Gelegenheit gewartet, den USA aus deutscher Sicht die Grenzen beim Einsatz in Afghanistan aufzuzeigen. Ansonsten lässt es sich kaum erklären, warum die Regierung derart empfindlich auf eine amerikanische Anfrage reagierte, die zeitgleich alle 25 Nato-Verbündeten erreicht hatte. Während etwa in Paris von einem "sehr höflichen" Brief die Rede war, ließ Berlin die Amerikaner kurzerhand und recht unhöflich abblitzen. Des Beifalls nicht nur aus den eigenen mehr...
- Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zum Streit innerhalb der CDU über den Wahlkampfstil in Hessen: Bielefeld (ots) - Es mutet schon merkwürdig an, dass die 17 christdemokratischen Autoren des offenen Briefs zum Wahlkampfstil von Roland Koch ihn zumindest indirekt aufgefordert haben, in Wahlkampfzeiten auf so sensible Themen wie Kriminalität junger Ausländer und Integration zu verzichten Damit liegen die Autoren einfach falsch. Gerade im Wahlkampf gilt, dass thematisiert werden muss, was den Menschen unter den Nägeln brennt. Was man Roland Koch zu Recht vorwerfen kann, ist die Tatsache, dass er nach dem schlimmen Gewaltausbruch von München, mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Afghanistan-Einsatz Halle (ots) - Noch macht es die US-Regierung den Deutschen relativ leicht. Ihre Forderung an die Bundesregierung, endlich mehr Soldaten und Hubschrauber in den umkämpften Süden Afghanistans zu schicken, wird zum falschen Zeitpunkt und am falschen Ort erhoben. Die Zurückweisung des Ansinnens ist einfach. Nicht die USA, sondern nur die Nato könnte von Deutschland mehr Truppen verlangen. Aber die Stunde der Wahrheit rückt näher. Das Thema wird den Gipfel des Verteidigungsbündnisses in der kommenden Woche im litauischen Vilnius bestimmen. mehr...
- Lausitzer Rundschau: Schüler-Befragung zeigt Wissenslücken in DDR-Geschichte Zu große Nähe Cottbus (ots) - Wenig erfreulich war es gewesen, was Berliner Wissenschaftler der Freien Universität Berlin in ihrer Befragung über das DDR-Geschichtsbild zutage gefördert haben. Gerade in Brandenburg, so das Ergebnis, haben die Schüler große Wissenslücken, verklären viele von ihnen die DDR als Sozialparadies. In Nordrhein-Westfalen indes und Bayern, in der damaligen BRD, ist die Ahnungslosigkeit weniger groß. Dieser Ost-West-Unterschied mag auf den ersten Blick erstaunen. Kennen doch Eltern und Lehrer Brandenburger Schüler die ostdeutsche mehr...
- Lausitzer Rundschau: Berlin lehnt Einsatz von Truppen in Südafghanistan ab Ehrlich neu entscheiden Cottbus (ots) - Mit dem bestehenden Bundeswehrmandat ist kein Kampfeinsatz der Bundeswehr im Süden Afghanistan gedeckt. Das prompte Nein auf die barsche Forderung der USA kam deshalb jetzt folgerichtig. Dennoch ist es zweifelhaft, ob Berlin auf Dauer auf seinem Standpunkt beharren kann, der sinngemäß lautet: Wir setzen Soldaten nur in weniger gefährlichen Regionen ein. Das wird auf Dauer von den Nato-Partnern nicht akzeptiert werden, auch weil sie dies ihren Landsleuten immer weniger begreiflich machen können. Deshalb ist es an der Zeit, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|