Südwest Presse: Kommentar zu Ludwigshafen
Geschrieben am 07-02-2008 |
Ulm (ots) - Misstrauen ist nicht angesagt - auch nicht von deutscher Seite. Dass die türkische Regierung nach dem verheerenden Brand in Ludwigshafen, bei dem neun Menschen ums Leben gekommen sind, an Informationen aus erster Hand interessiert ist, kann niemanden verwundern. Auch die Unterstützung türkischer Ermittler ist zu begrüßen. Sie entspricht nicht nur internationalen Gepflogenheiten in schweren Unglücksfällen. Sie hilft auch - und wenn es nur darum geht, Argwohn und Unterstellungen auf türkischer Seite aus dem Weg zu räumen. Die deutschen Ermittler haben nichts zu verbergen, auch wenn die Ursache des Unglücks noch nicht festgestellt ist. Das ist den Gefahren an der Unglücksstelle geschuldet, nicht aber dem Unwillen von Polizei und Feuerwehr. Kooperation und Offenheit können jetzt zu jener Mäßigung beitragen, an der beide Seiten interessiert sein müssen. Schließlich sind die Erinnerung an den Brandanschlag von Solingen Anfang der 90er Jahre noch wach, bei dem die deutsche Seite zu lange ignoriert und abgewiegelt hat. Die Tragödie von Ludwigshafen sollte nicht instrumentalisiert werden. Dass der türkische Ministerpräsident seinen Trauerbesuch nutzt, um vor Ort in türkischer Sprache Politik zu machen, mag dem wegen seiner Kopftuch-Reformen angegriffenen Premier zuhause nutzen. Dem deutsch-türkischen Verhältnis schadet es - und den Hinterbliebenen auch.
Originaltext: Südwest Presse Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2
Pressekontakt: Südwest Presse Lothar Tolks Telefon: 0731/156218
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
118633
weitere Artikel:
- WAZ: Leider nur gut gemeint - Kommentar von Rolf Potthoff Essen (ots) - Die "Integration" ist ein Fremdwort und scheint eins zu bleiben. Vor allem der tiefere Sinn des Begriffs ist vielen hier zu Lande offenbar fremd. Jetzt legt NRW den Lehrern Ratschläge vor, wie man muslimischen Bedürfnissen entgegen kommen kann. Gut gemeint ist das Heft. Aber eben nicht gut, sondern einfältig, gar anti-integrativ in wichtigen Teilen. Da wird das Reduzieren der Hausaufgaben im Fastenmonat empfohlen, um fastende Schüler nicht zu überfordern. Ob das fastende Kinder/Jugendliche tatsächlich schont; ob mehr...
- WAZ: Das Privatleben des Präsidenten - Rummel um Nicolas - Leitartikel von Christopher Onkelbach Essen (ots) - Langsam muss man Angst bekommen vor diesem Mann. Ist Nicolas Sarkozy Präsident von Frankreich geworden nur des Glamours wegen oder will er tatsächlich Politik machen? Allein dass sich diese Frage stellt, ist ein Grund, sich zu fürchten. "Ich will einen Mann, der über die Atombombe entscheidet", sagte Carla Bruni. Und sie offenbarte damit nicht nur ihren schieren Geltungswillen - und dass Macht wohl tatsächlich sexy macht -, sondern sie erinnerte mit diesem Geständnis auch daran, dass dieser luxusliebende Hallodri einer der mehr...
- Allg. Zeitung Mainz: Aussitzen hilft nicht mehr (Kommentar zur Nato) Mainz (ots) - Immer mehr Natopartner schließen sich der Forderung der USA an, Berlin müsse Kampftruppen auch in den Süden Afghanistans schicken. Es sind nicht mehr nur Briten und Kanadier, auch Dänen und Niederländer schließen sich der Position Washingtons an. Dabei wurde zeitweise schweres Geschütz aufgefahren. Von einer Spaltung der Nato war die Rede, vom Bruch genau des Bündnisses, dem Deutschland seine Existenz als ein freies demokratisches Land verdankt. Auch wenn US-Verteidigungsminister Gates gestern nach einer scharfen Intervention mehr...
- WAZ: Nach dem Brand von Ludwigshafen - Belastete Beziehungen - Leitartikel von Gerd Höhler Essen (ots) - Die Brandkatastrophe von Ludwigshafen überschattet den heutigen Besuch des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan in Berlin. Was, wenn die Tragödie tatsächlich das Werk eines ausländerfeindlichen Brandstifters ist? Man mag sich gar nicht ausmalen, was das für die Beziehungen beider Länder und das Zusammenleben von Türken und Deutschen bedeuten würde. Noch ist der schlimme Verdacht zwar nicht erhärtet. Aber da gab es offenbar schon früher Drohungen gegen die Familie Kaplan, da war der nie aufgeklärte Brandanschlag aus mehr...
- (Sperrfrist 22.45 Uhr) ARD-DeutschlandTrend: Deutsche wollen Demokraten im Weißen Haus Köln (ots) - Ginge es nach dem Willen der Deutschen, sollte der nächste Präsident der Vereinigten Staaten ein Demokrat sein. Wie eine Umfrage des aktuellen ARD-DeutschlandTrends ergab, würde jeweils eine deutliche Mehrheit der Bundesbürger für die demokratischen Kandidaten Hillary Clinton oder Barack Obama stimmen, wenn sie gegen den Republikaner John McCain zur Wahl stünden. Käme es bei der US-Präsidentschaftswahl am 4. November zu einem Duell Clinton-McCain, wären 69 Prozent der Deutschen für die Demokratin und zehn Prozent für den Republikaner. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|