Allg. Zeitung Mainz: Kommentar zur Raucherklage
Geschrieben am 12-02-2008 |
Mainz (ots) - Kein Anlass zu Wehklagen, aber auch nicht zu Triumphgeheul! Im Rahmen einer Eilentscheidung, die der rheinland-pfälzische Verfassungsgerichtshof zur Klage von Gastwirten gegen Vorschriften des Nichtraucherschutzgesetzes zu fällen hatte, konnten die Richter kaum anders entscheiden, als jetzt aktenkundig ist. Bis zum Abschluss des Hauptsacheverfahrens dürfen demnach "kleine Kneipen", die räumlich keine Möglichkeiten zur Separierung von Rauchern und Nichtrauchern haben, weiterhin das Qualmen dulden. Dies aber nur dann, wenn vor dem Lokal ein deutlich sichtbarer Warnhinweis angebracht ist. Ob der tatsächlich so wirkt oder eher wirbt, beantwortet sich für Raucher wie Nichtraucher wie von selbst. Damit wird ein weiteres Mal der Vollzug eines gerade eben erst beschlossenen Gesetzes von Justitia persönlich gestoppt. Schlampige Arbeit des Gesetzgebers bedeutet das im konkreten Fall. Denn tatsächlich ist nicht zu bestreiten, dass die Wirte der "kleinen Kneipen" existenziell bedroht sind, weil sie nun mal bestimmungsgemäß dem Konsum von Alkohol in Verbindung mit dem Genuss von Nikotin dienen. Dies mag man mögen oder nicht, aber neu ist der Sachverhalt keineswegs, so dass er ohne weiteres auch vorab hätte bedacht werden können. Schade, dass damit das unbedingt berechtigte Bemühen um konsequenten Nichtraucherschutz einen Rückschlag erleidet. Mal sehen, wer als nächstes vor Gericht zieht und Recht bekommt. Bei einer sorgfältigeren Ausformulierung des Gesetzestextes, vielleicht aber auch bei Beachtung genau der Einwände mutmaßlich Benachteiligter, wie sie jetzt vor Gericht Gehör fanden, wäre dem Land die Pleite erspart geblieben. Und dem Bürger ein Kopfschütteln.
Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2
Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Melanie Wied Telefon: +49-(0)6131/48-5987 Fax: +49-(0)6131/48-5868 crossmedia@vrm.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
119454
weitere Artikel:
- Allg. Zeitung Mainz: Kommentar zu Besuch Olmerts Mainz (ots) - Ehud Olmert ist zu Besuch bei Freunden. Das tut dem israelischen Ministerpräsidenten gut, denn er kann derzeit jeden Zuspruch brauchen. Den findet er in Berlin bei Angela Merkel, und zwar ohne Wenn und Aber. Deutschland ist 60 Jahre nach der Gründung Israels neben den USA der beste und verlässlichste Freund des Judenstaats. Wer hätte das 1948, drei Jahre nach Ende des Holocaust, auch nur zu träumen gewagt? Olmert ist der Repräsentant eines Staates, dessen Überleben wie am ersten Tag allein von der Leistungsfähigkeit seiner mehr...
- Westdeutsche Zeitung: Umweltzonen sind das Resultat einer Alibi-Politik = Von Christoph Lumme Düsseldorf (ots) - Wahr ist: Der überbordende Straßenverkehr ist seit Jahrzehnten die größte Geißel unserer Innenstädte. Lärm, Abgase und Unfallgefahren haben Citys längst in lebensfeindliche Orte verwandelt. Dass in Deutschland jährlich 65 000 Menschen vorzeitig an den Folgen der Feinstaubbelastung sterben, wie die Weltgesundheitsorganisation ermittelt hat, muss alarmieren. Nur: Die Einrichtung von Umweltzonen in deutschen Städten hat dem nichts entgegenzusetzen. Sie erweist sich schon jetzt als politischer Aktionismus, der ins Leere läuft mehr...
- WAZ: Ein kluger Kompromiss - Kommentar von Hayke Lanwert Essen (ots) - Wer genießt es nicht, abends im Restaurant zu sitzen und nicht mehr von rechts und links vollgequalmt zu werden, egal ob das Essen gerade serviert wurde oder nicht! Denn rüber zu gehen und um Rücksicht zu bitten, galt als uncool. Wer also nicht als Nörgler oder Spielverderber gelten wollte, ließ das tunlichst und hielt tapfer aus. Aber es hat sich gesellschaftlich etwas verändert. Die Zeiten des Marlboro-Mannes sind vorbei, Rauchen hat den Chic früherer Jahre verloren. Oder wie sieht es auf Ihren Partys aus, rauchen da mehr...
- Südwest Presse: Kommentar zum Thema Zollitsch Ulm (ots) - Mit Robert Zollitsch haben sich die Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz bewusst einen Mann der Mitte zum neuen Vorsitzenden gewählt. Der Erzbischof von Freiburg gehört keinem Flügel an und gilt als guter Moderator. Damit verfügt er über die Fähigkeiten, den meist ziemlich uneinigen Haufen der deutschen katholischen Bischöfe zusammenzuhalten. Allerdings muss sich Zollitsch erst noch den Respekt verschaffen, den sein theologisch brillanter und politisch raffinierter Vorgänger Karl Lehmann unter den Mitbrüdern genießt. mehr...
- WAZ: Die Umweltzonen - Eine Imagefrage - Leitartikel von Jürgen Polzin Essen (ots) - Nach Nokia passt die Umweltzone nicht in die Welt. Dieser Satz stammt aus Kreisen der Landesregierung und zeigt vor allem das: Nach nunmehr zwei Jahren Streit um den Feinstaub erregt ein befürchteter Imageschaden des Ruhrgebiets immer noch mehr Aufsehen als die Frage, ob eine große Zone die Gesundheit von Millionen Menschen nun besser schützt oder nicht. Weltoffen will das Ruhrgebiet sein. Modern, der Zukunft zugewandt. Eine Region, die mehr ist als Pott und Pütt. Doch die Art und Weise, in der die große Umweltzone erst mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|