(Registrieren)

Kölner Stadt-Anzeiger: Mehrheit der deutschen Stammzellforscher mit verfügbaren Stammzelllinien zurzeit noch zufrieden Umfrage des "Kölner Stadt-Anzeiger" unter allen federführenden Wissenschaftlern

Geschrieben am 13-02-2008

Köln (ots) - Die Mehrheit der deutschen Stammzellforscher ist mit
den nach geltendem Gesetz verfügbaren Stammzelllinien derzeit
zufrieden. Das ergab eine Umfrage des "Kölner Stadt-Anzeiger"
(Donnerstag-Ausgabe) unter allen 17 Wissenschaftlern, die an den
insgesamt 25 Sondergenehmigungen zum Import humaner embryonaler
Stammzellen (ES) aus dem Ausland beteiligt sind. Für die weitere
Zukunft halten die Forscher aber eine Änderung des Stammzellgesetzes
für erforderlich. Der Bundestag debattiert an diesem Donnerstag über
eine Aufhebung oder Verschie-bung des Stichtags zur Einfuhr von
Stammzelllinien im Stammzellgesetz aus dem Jahr 2002.
"Ich sehe keinen Grund, warum wir für unsere Arbeiten neuere Linien
bräuchten", sagte der Berliner Forscher Jörg Gerlach der Zeitung.
Ähnlich äußerten sich seine Kollegen Iduna Fichtner (Berlin) und Hans
Schöler (Münster) Günter Fuhr vom Fraunhofer Institut in St. Ingbert,
das sich auf die Entwicklung von Technologien rund um die
Stammzellforschung konzentriert, sagte: "Wir arbeiten zu mehr als 90
Prozent mit adulten Stammzellen, benutzen die embryonalen meist nur
zum Ver-gleich und können deshalb mit der Beschränkung leben."
Allerdings gilt diese Selbstbeschränkung der Wissenschaftler nicht
für die weitere Zukunft. Dass schon die jetzige Regelung sie von
Kollegen im Ausland isoliert, stößt offenbar am unangenehmsten auf,
denn "die verwenden ja die alten Zelllinien kaum noch" (Wolfram
Zimmermann, Hamburg). Der Zugang zu neuen Zelllinien "würde die Tür
für Kollaborationen mit anderen auf dem Feld führenden Partnern
öffnen." Auch Jürgen Hescheler (Köln) sieht "zunehmend das Problem,
dass andere Gruppen nicht mehr mit uns zusammenarbeiten wollen, weil
wir nur mit den alten Linien arbeiten".
Auch für die klinische Anwendung am Menschen taugen die vorhandenen
Stammzelllinien aus Sicht der Forscher nicht. Deshalb betrachtet
Oliver Brüstle (Bonn), der Stammzelltherapien entwickeln will, die
Stichtagsregelung als "Hauptbremsklotz" seiner Arbeit.
Die Qualität ihrer Arbeit im internationalen Vergleich bewerten die
befragten Wissenschaftler ganz unterschiedlich: von "gut und besser,
als so mancher denkt" (Fuhr) über "international nicht
konkurrenzfähig" (Wolfgang Franz, München) bis "miserabel" (Heinrich
Sauer, Gießen).

Originaltext: Kölner Stadt-Anzeiger
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66749
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66749.rss2

Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

119698

weitere Artikel:
  • Jahr: Deutschland leistet wichtigen Beitrag zum Schutz der Robben Berlin (ots) - Dr. Peter Jahr MdB, Tierschutzbeauftragter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion erklärt anlässlich der heutigen Kabinettssitzung: Mit der heutigen Nachricht aus dem Bundeskabinett, dass Deutschland ein Gesetz zum Robben-Handelsverbot vorlegen wird, leistet diese Bundesregierung einen wichtigen Beitrag zum Tierschutz. Die Parlamentarier haben ihre Hausaufgaben gemacht, jetzt war die Regierung am Zug. Mit dem Vorhaben, den Handel mit Robbenerzeugnissen zu untersagen, leistet Deutschland einen wichtigen Beitrag, um die grausame mehr...

  • "Billigarbeit in der Pflege ist nicht legal" Berlin/Hannover (ots) - "Europa-Forum" thematisierte Europäisierung der Pflege und Schwarzarbeit Die Pflegebranche blickt einem wichtigen Termin entgegen: 2009 oder spätestens 2011 kann die Bundesregierung die bestehende Beschränkung der Arbeitnehmerfreizügigkeit aufheben. Konkret heißt das: Dann dürfen osteuropäische Arbeitnehmer uneingeschränkt in Deutschland arbeiten. Was bedeutet das, insbesondere für das jetzt schon gravierende Problem der illegalen Beschäftigung in der Pflege? Dazu positionierten sich die Referenten des gestrigen mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Fünf-Prozent-Klausel bei Kommunalwahlen Thüringens SPD-Landeschef Matschie: Hürde muss auch in Thüringen fallen Halle (ots) - Der thüringische SPD-Landesvorsitzende Christoph Matschie hat nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts über die Fünf-Prozent-Hürde bei Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein dafür plädiert, sie auch bei Kommunalwahlen in Thüringen abzuschaffen. "Ich habe das Urteil erwartet", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe). "Jetzt muss die Fünf-Prozent-Hürde auch in Thüringen fallen. Meine Erwartung an die Landesregierung ist, dass sie eine entsprechende Gesetzesänderung vorlegt. Es mehr...

  • Neues Deutschland: zu den Problemen mit der IKB Berlin (ots) - Noch vor einem dreiviertel Jahr konnten nur Kenner der Finanzbranche mit dem Kürzel IKB etwas anfangen. Mittlerweile entspinnt sich an der Düsseldorfer Mittelstandsbank eine politische Debatte: Soll der Steuerzahler für Fehlspekulationen von Bankern bluten? Ein klares »Nein« liegt auf der Hand. Dumm nur, dass die öffentlichen Haushalte auch dann belastet werden, wenn der Bund die IKB eingehen lässt. Dann nämlich beziehen rund 2000 Mitarbeiter ihr Salär aus Nürnberg. Und andere Banken müssten an die IKB vergebene Kredite mehr...

  • RNZ: Kommentar Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: Nächtliches Alkohol-Verkaufsverbot Baden-Württemberg Heidelberg (ots) - Man kann es jugendlichen Eskapismus nennen und lange über die tieferen Ursachen nachdenken. Die Flucht in die Droge Alkohol ist auch kein neues Phänomen, aber in seiner heutigen Ausprägung ein verheerendes. Es ist nicht zuletzt hauptursächlich für jugendliche Formen besinnungsloser, menschenverachtender Gewalt. Aber nützt es irgend etwas, wenn künftig nachts der günstige Stoff für eine für eine so genannte Druckbetankung, wie es verharmlosend heißt, nicht mehr so leicht zu bekommen ist? Die Koma-Trinker und Rucksacksäufer mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht