ZDF-Politbarometer Extra Hamburg / CDU in Hamburg ohne eigene Mehrheit / Koalitionslage unklar / Von Beust klar vor Naumann
Geschrieben am 15-02-2008 |
Mainz (ots) - Gut eine Woche vor der Bürgerschaftswahl in Hamburg zeichnet sich ab, dass die bisher allein regierende CDU die absolute Mehrheit verliert. Momentan gäbe es nur eine Mehrheit für eine Große Koalition, eine Koalition aus CDU und Grünen/GAL oder ein Regierungsbündnis aus drei Parteien.
Viele Stimmberechtigte sind aber noch unentschlossen: So geben jetzt 38 Prozent der Befragen in Hamburg an, dass sie noch nicht wissen, ob und wen sie wählen werden. Umgekehrt halten 62 Prozent ihre Entscheidung für sicher. Vor allem bei Wahlen in Stadtstaaten spielen kurzfristige Entwicklungen und auch die unterschiedliche Mobilisierung in den verschiedenen Wählerlagern in den letzten Wochen vor der Wahl eine bedeutende Rolle.
Die folgende Projektion gibt deshalb lediglich ein Stimmungsbild zehn Tage vor der Wahl wieder und stellt keine Prognose für den Wahlausgang am 24. Februar 2008 dar. Zurzeit erhielte die CDU 41 Prozent und die SPD 34 Prozent, die Grünen/GAL kämen auf 10 Prozent, die FDP auf 5 Prozent, die Linke auf 7 Prozent und die sonstigen Parteien erreichten zusammen 3 Prozent. (Wahlergebnis 2004: CDU: 47,2 Prozent, SPD: 30,5 Prozent, Grüne/GAL: 12,3 Prozent, FDP: 2,8 Prozent, Sonstige: 7,2 Prozent)
Bei der ohne Vorgaben gestellten Frage, welche Koalition die Hamburger präferieren würden, liegt ein Bündnis aus CDU und FDP (26 Prozent) fast gleich auf mit einem Bündnis aus SPD und Grünen/GAL (27 Prozent). Mit deutlichem Abstand folgt eine Große Koalition (8 Prozent), einen Senat aus CDU und Grünen/GAL wünschen sich 7 Prozent. Alle anderen Konstellationen kommen jeweils nur auf Werte im unteren einstelligen Bereich (weiß nicht: 20 Prozent).
Als Ersten Bürgermeister zieht eine Mehrheit der Befragten in Hamburg Amtsinhaber Ole von Beust (51 Prozent) dem SPD-Herausforderer Michael Naumann vor, ihn wünschen sich 35 Prozent als künftigen Regierungschef, 4 Prozent wollen ausdrücklich keinen von beiden (weiß nicht/kenne nicht: 10 Prozent). Auch bei der Bewertung auf der +5/-5-Skala liegt von Beust mit einem Durchschnittswert von 1,4 vor Naumann, der mit 0,5 beurteilt wird. Von den CDU-Anhängern erhält von Beust einen sehr guten Wert von 3,7, Naumann kommt bei den SPD-Anhängern auf 2,3. Im Vergleich zu 2004 hat von Beust aber an Ansehen eingebüßt: Vor der letzten Bürgerschaftswahl wurde er von den Hamburgern insgesamt mit 2,0 eingestuft und lag parteiübergreifend im positiven Bereich. Jetzt fallen die Einschätzungen für von Beust bei den Anhängern von SPD (minus 0,1), Grüne/GAL (minus 0,8) und Linke (minus 1,2) negativ aus. Die Kompetenzbeurteilung für CDU und SPD ist uneinheitlich: Beim wichtigsten Thema vor der Bürgerschaftswahl in Hamburg, dem Bereich Schule und Bildung, liegt die SPD (34 Prozent) vor der CDU (26 Prozent; Grüne/GAL: 11 Prozent, keine Partei: 7 Prozent, weiß nicht: 18 Prozent). Umgekehrt hat die CDU (44 Prozent) im Bereich Arbeitsmarkt, dem zweitwichtigsten Problem, einen großen Vorsprung vor der SPD (24 Prozent; keine Partei: 11 Prozent, weiß nicht: 15 Prozent). Auch bei der Bekämpfung der Kriminalität wird der CDU (47 Prozent) deutlich mehr zugetraut als der SPD (17 Prozent; keine Partei: 12 Prozent, weiß nicht: 18 Prozent), während im Bereich Familienpolitik die SPD vorne liegt (CDU: 25 Prozent, SPD: 35 Prozent, Grüne/GAL: 12 Prozent, keine Partei: 5 Prozent, weiß nicht: 17 Prozent)
Die Umfragen zu diesem Politbarometer Extra wurden von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 12. bis 14. Februar 2008 unter 1.018 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Hamburg. Die Fehlertoleranz beträgt bei den großen Parteien 3,0 Prozentpunkte, bei den kleineren rund 1,6 Prozentpunkte.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 - 706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer
Originaltext: ZDF Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7840 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7840.rss2
Pressekontakt: ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120 Telefon: 06131 / 70 - 2121
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
120072
weitere Artikel:
- FDP-Haushälter Fricke fordert Bankensystem ohne Politiker / Zitate aus "Studio Friedman" vom 14.02.08, 23:30 Uhr, auf N24 Berlin (ots) - Der FDP-Haushaltsexperte, Otto Fricke, fordert ein Ende des politischen Einflusses auf das deutsche Bankensystem. "Überall dort, wo Politiker in den Banken drin sind, haben wir die Probleme", sagte Fricke am Donnerstagabend in der N24-Sendung "Studio Friedman" mit Blick auf die Milliarden-Belastungen mehrerer Landesbanken durch die US-Kreditkrise. Die Politik mache den grundsätzlichen "Fehler, sich in die Wirtschaft einzumischen". Frei zur Verwendung bei Nennung der Quelle! Radio-O-Töne sind unter www.N24.vorabs.de mehr...
- Steinbach: Aleppo-Besuch des UN-Flüchtlingskommissars positives Signal für verfolgte Christen Berlin (ots) - Anlässlich des heutigen Aleppo-Besuchs von UN Flüchtlingskommissar Guterres erklärt die Sprecherin für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erika Steinbach MdB: Der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen António Guterres setzt mit seinem Besuch der nordsyrischen Stadt Aleppo ein positives Signal für die 17.420 dorthin geflohenen Iraker, von denen nach UN-Schätzung die Mehrheit Christen sind. Der Besuch bildet den Abschluss einer einwöchigen Nahost-Mission von Guterres, um mehr...
- CSU-Landesgruppe / Koschyk: Forderung nach Reaktivierung der Stasi ist skandalös und inakzeptabel Berlin (ots) - Anlässlich der Forderung zur Neugründung einer Staatssicherheitsbehörde der niedersächsischen Linkspartei-Abgeordneten Christel Wegner erklärt der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Hartmut Koschyk: Die Äußerung von Frau Wegner ist skandalös und inakzeptabel. Sie zeigt aber auch klar und deutlich, wessen Geistes Kind die Linke ist. Unter dem Deckmantel der Linkspartei verstecken sich Kommunisten und aggressive Gegner unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Die Forderung mehr...
- Gentechnikgesetz mit viel Schatten und wenig Licht. Kennzeichnung "ohne Gentechnik" jetzt breit anwenden Berlin (ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) bemängelt im heute vom Bundesrat verabschiedeten Gentechnikgesetz vor allem den lückenhaften Schutz der gentechnikfreien Landwirtschaft vor einer Kontamination mit gentechnisch veränderten Organismen. Besonders kritisch sieht der Umweltverband die Möglichkeit privater Absprachen zwischen Landwirten über einen Verzicht auf besondere Schutzmaßnahmen. Auf diese Weise werde unter anderem die im Gesetz enthaltene Pflicht zur Einhaltung von Mindestabständen zwischen Feldern mehr...
- Brüderle (FDP) fordert Rückzug des Staates aus Bankensektor / Meister (CDU) für Konsolidierung der Landesbanken und strafrechtliche Aufarbeitung der IKB-Krise Bonn (ots) - Der stellvertretenden FDP-Fraktionsvorsitzende Rainer Brüderle hat einen Ausstieg des Staates aus dem Bankensektor gefordert. Zu der aktuellen Finanzkrise bei den Landesbanken und der IKB sagte er am Freitag in einem PHOENIX-Interview: "Hier muss der Steuerzahler die Quittung zahlen für ordnungspolitische falsches Vorgehen. Der Staat hat nicht die Aufgabe, Banken zu betreiben. Und es zeigt sich auch einfach: sie können es nicht." Bei Bayern LB, West LB und Sachsen LB sei Steuerzahlergeld verbrannt worden. Zudem hätten die Aufsichtsgremien mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|