Marktreif? - Deloitte-Studie zu den Herausforderungen des Golfsports in Deutschland
Geschrieben am 18-02-2008 |
München (ots) - Golfclubs erwarten, dass Golf in Deutschland jünger und günstiger wird / Konsolidierung der Angebotsstruktur soll zunehmen / Investoren skeptisch gegenüber Potenzial der Branche
Im letzten Jahr ist der deutsche Golfmarkt um 4,7 Prozent auf 552.388 beim Deutschen Golfverband gemeldete Golfspieler gewachsen. Zum ersten Mal seit sechs Jahren konnte damit wieder eine steigende Wachstumsrate verzeichnet werden - Trendwende oder Zwischenhoch? - denn Golf in Deutschland wächst seit Jahren deutlich langsamer. Hohe Abgänge aus dem Deutschen Golfverband (DGV) und der noch immer nicht erschlossene Nichtgolfermarkt sind die Hauptgründe für diese Entwicklung. Die Deloitte-Studie zur Zukunft des deutschen Golfmarktes befragte daher alle Golfclubs in Deutschland zu ihren Erwartungen für die nächsten Jahre.
Über 90 Prozent der Golfanlagenbetreiber rechnen in den nächsten fünf Jahren mit einem deutlichen Anstieg der Mitgliederzahlen und einem jünger werdenden Publikum. Diese Erwartung wird auf der Nachfrageseite unterstützt von einem sich langsam vollziehenden Imagewandel des Golfsports in Deutschland. "Sportartikelhersteller wie Puma haben dies längst erkannt und bieten junge Golfkollektionen an, die auch außerhalb des Platzes gerne getragen werden", erläutert Niels Gronau, Golfexperte bei Deloitte. Auf der Angebotsseite erwarten die Studienteilnehmer eine Förderung dieser Entwicklung durch flexiblere Mitgliedschaftsformen und Kooperationskonzepte, aber nicht zuletzt auch aufgrund sinkender Mitgliedschaftspreise oder Spielgebühren.
Etwa 84 Prozent der Entscheider sind sogar der Meinung, dass sich Golf als Massensport etablieren kann. Im Vergleich zu anderen Ländern ist Deutschland davon jedoch noch weit entfernt: Hierzulande spielt nicht einmal jeder 150ste Golf, in Schweden ist es jeder 20ste und in den USA sogar jeder Zehnte.
Konsolidierung der Golfbranche
Bei einem Vergleich der deutschen und internationalen Angebotsstruktur fällt überdies auf, dass die Branchenkonsolidierung weltweit, mit einzelnen Betreibern mit bis zu 190 Anlagen, bereits deutlich weiter fortgeschritten ist, während der Konzentrationsprozess in Deutschland mit Beispielen wie Golfanlagen Weiland oder dem Anbieter Golfrange gerade seinen Anfang zu nehmen scheint.
80 Prozent der Befragten sind sicher, dass die Bedeutung des Anlagenbetreibers mit einer Mehrzahl von Anlagen zunehmen wird. Eine Prognose, die unterschiedlich bewertet wird: Neben der Sorge um den Verlust des klassischen Clubcharakters durch eine zu starke Kommerzialisierung sieht die Mehrheit der Golfclubbetreiber auch Chancen in dieser Entwicklung - dabei wird sowohl eine Professionalisierung des Managements als auch eine gesteigerte Wirtschaftlichkeit der einzelnen Anlage angeführt. Ein wesentlicher Vorteil für den Gesamtmarkt liegt außerdem in der weiteren Verbreitung des Golfsportes, die durch einen leichteren Zugang für Neueinsteiger, die Erreichung neuer Zielgruppen und eine höhere Bindung an den Sport erzielt wird.
"Eine große Chance ist die konsequente Positionierung einzelner Anbieter bei spezifischen Kundengruppen", betont Niels Gronau. Voraussetzung ist eine klar definierte Segmentierung des Mitglieder- und Gästepotenzials. Die stärkere Angebotsdifferenzierung könnte laut der Studie auch zu Discountanbietern führen: Fast zwei Drittel der Befragten glauben, dass sich ein "McGolf" am Markt positionieren könnte - ob diese Anlagen jedoch erfolgreich sein werden, bleibt abzuwarten.
Dass die Konzentration der Branche durch Finanzinvestoren gefördert werden könnte, erscheint auf dem aktuellen Stand eher unwahrscheinlich. Lediglich ein kleiner Teil der über 1.000 in einer zusätzlichen Studie befragten Finanzmanager könnte sich demnach zurzeit ein Engagement in Golfanlagen vorstellen. Als die wesentlichen Hemmnisse werden dabei von der großen Mehrheit die zu niedrigen Renditen und das aus Sicht der Investoren unsichere Wachstumspotenzial angesehen.
"Nach der Aufbruchstimmung des außerordentlichen Verbandstages im November vergangenen Jahres wird also noch ein wenig Überzeugungsarbeit von Seiten des Verbandes und der Verantwortlichen vor Ort zu leisten sein, um verstärkt auch Externe von der Attraktivität des Golfmarkts in Deutschland zu überzeugen", resümiert Niels Gronau.
Die komplette Studie finden Sie unter www.deloitte.com/de/Golfstudie zum Download.
Deloitte Deutschland
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Pressekontakt: Isabel Milojevic PR Manager Tel +49 89 29036-8825 imilojevic@deloitte.de
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