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Rheinische Post: Problem Kosovo

Geschrieben am 18-02-2008

Düsseldorf (ots) - Von Anja Ingenrieth

Der neue Kleinstaat Kosovo stellt die EU vor große Probleme. Nicht
alle Mitgliedsländer werden die Unabhängigkeit anerkennen. Die
Gemeinschaft bricht mit dem Prinzip der Unverletzbarkeit von Grenzen.
Das könnte andere separatistische Minderheiten beflügeln. Die
Uneinigkeit der Europäer lässt für die lange und schwierige
Stabilisierungsmission im Balkan-Armenhaus nichts Gutes erwarten.
Zumal die EU wegen Russlands Veto im Sicherheitsrat dafür bisher
keinen UN-Auftrag hat.
Die Gemeinschaft muss einerseits die Voraussetzungen für ein
friedliches und demokratisches Kosovo schaffen, darf aber
andererseits Belgrad nicht vollends in die Arme Russlands treiben.
Denn die Integration Serbiens ist der Schlüssel zur Stabilisierung
des Balkans. Die angestrebte "Vereinigung" aller West-Balkan Staaten
unter EU-Dach mutet derzeit jedoch mehr wie frommes Wunschdenken denn
als realistische Perspektive an. Zumal Serbien als künftiges Mitglied
der EU per Veto-Drohung Verhandlungen mit dem Kosovo nach Herzenslust
blockieren könnte. Dennoch gibt es keine Alternative. Die EU muss den
Kosovo-Albanern eine wirtschaftliche Perspektive bieten und
gleichzeitig weiter um Belgrad und Moskau werben.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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