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Börsen-Zeitung: Böse Überraschung, Kommentar zu den Subprime-Risiken bei der BayernLB von Stefan Kroneck

Geschrieben am 18-02-2008

Frankfurt (ots) - Bei der BayernLB hat sich wegen der
US-Hypothekenmarktkrise etwas zusammengebraut, was für die
zweitgrößte deutsche Landesbank Sprengkraft besitzt. Die jüngst vom
Vorstand eingeräumten Subprime-Risiken von insgesamt 4 Mrd. Euro
übersteigen selbst die bisherige Vorstellungkraft manch
hartgesottener Bankexperten. Mit einer derart hohen Summe haben viele
nicht gerechnet, weil die BayernLB bislang ihren Wertpapierbestand im
US-Immobiliengeschäft mit niedriger Bonität auf 1,9 Mrd. Euro
bezifferte und die Ausfallrisiken als gering einstufte - allerdings
bezog sich diese Aussage nur auf die außerbilanziellen
Zweckgesellschaften.

Dass die BayernLB sogar 2,1 Mrd. Euro an Subprime-Risiken in den
eigenen Büchern hält, ist eine böse Überraschung. Damit übertreffen
die Bayern selbst das Subprime-Engagement der krisengeschüttelten
WestLB und der LBBW, die sich mit der Übernahme des Beinahe-Pleitiers
Sachsen LB ebenfalls eine schwere Last aufgebürdet hat.
Die BayernLB versucht die Situation damit kleinzureden, dass das für
2007 zuvor ermittelte Betriebsergebnis von 1 Mrd. Euro nicht
gefährdet sei und daher kein Bedarf für eine Kapitalzufuhr bestehe,
weil die ergebniswirksame Abschreibungssumme sich weiterhin auf 600
Mill. Euro begrenze.

Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Wegen des zusammengebrochenen
US-Hypothekenmarktes droht der Bank ein Totalausfall, wenn die
Finanzkrise länger anhält. Die Folgen werden sich spätestens zum
Halbjahr 2008 ablesen lassen, wenn hohe Abschreibungen tiefe Löcher
in die Erfolgsrechnung der BayernLB reißen, das Eigenkapital deutlich
schrumpft und dadurch die Wahrscheinlichkeit einer Herabstufung durch
die Ratingagenturen ("A" bei S&P und "Aa2" bei Moody's) steigt.
Spätestens dann wird der Kapitalbedarf der Bank immens sein, um das
Geschäftsmodell nicht zu gefährden.

Spätestens dann aber wird sich für die Eigentümer der BayernLB
auch die Frage nach der Zukunftsfähigkeit der Bank, die wegen ihrer
Verschleierungstaktik in Bezug auf die Subprime-Risiken bereits viel
Vertrauen verspielt hat, neu stellen. Der Freistaat und die
Sparkassen, denen die Landesbank jeweils zur Hälfte gehört, sind sich
seit langem darüber uneinig, welchen Platz die BayernLB in der
Bankenlandschaft einnehmen soll. Eine in arge Bedrängnis geratene
BayernLB würde den Streit neu entfachen.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
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Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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