WAZ: Kommunale Arbeitgeber zeigen sich im Tarifstreit unbeeindruckt. "Kompromisse erzielt man am Verhandlungstisch und nicht auf der Straße"
Geschrieben am 23-02-2008 |
Essen (ots) - Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes zeigten sich die kommunalen Arbeitgeber nicht beeindruckt von den massiven Warnstreiks, zu denen die Gewerkschaft Verdi aufgerufen hatte. "Das bestärkt unsere Zweifel an dem ernsthaften Verhandlungswillen von Verdi", sagte der Präsident der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Thomas Böhle, der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung WAZ). "Kompromisse erzielt man nicht auf der Straße, sondern am Verhandlungstisch." Ein neues Angebot würden die Arbeitgeber bei den Verhandlungen am Montag nicht vorlegen. "Jetzt sind die Gewerkschaften am Zug. Wir haben ein respektables Angebot auf den Tisch gelegt", erklärte der VKA-Präsident. Verdi fordert acht Prozent mehr Geld, mindestens aber 200 Euro im Monat. Die Arbeitgeber haben fünf Prozent in drei Schritten bei einer stufenweise Verlängerung der Arbeitszeit auf 40 Stunden angeboten. Die Gewerkschaften sollten von der "einseitigen Fixierung auf das Entgelt" Abstand nehmen und sich auf die Zusammenschau der Themen Entgelt, Arbeitszeit und Bezahlung nach Leistung konzentrieren. "Ich habe durchaus Verständnis dafür, dass die Beschäftigten eine spürbare Verbesserung des Einkommens erwarten", räumte Böhle ein. Er gehe jedoch davon aus, dass dies mit "einem Plus am Ende des Jahres von im Schnitt vier Prozent und fünf Prozent im Schnitt 2009" auch erreicht werde. Die geforderten acht Prozent mehr Geld würden die Städte rund 4,5 Milliarden Euro pro Jahr kosten. Die prognostizierten Überschüsse der Städte würden jedoch nur 3,9 Milliarden ausmachen. "Das zeigt augenfällig, dass wir wieder in die Verschuldung geraten."
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