Rheinische Post: Die Gefahren des Rassismus
Geschrieben am 12-05-2006 |
Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann
Der Aufschrei nach den rassistischen Bluttaten von Belgien dringt weit über die Landesgrenzen hinaus. Sie machen betroffen und sie schockieren. Die europäischen Gesellschaften haben alle mit den Gefahren des offenen und des latenten Rassismus zu kämpfen. Sie alle verstehen sich als frei und tolerant, und sie alle müssen erkennen, dass Teile ihrer Bevölkerung ganz anders denken und menschenfeindlich handeln. Übergriffe auf Ausländer gibt es in Frankreich ebenso wie in Polen, den Niederlanden oder Deutschland. Dies zeigt, dass Fremdenfeindlichkeit, Diskriminierung und Hass das gesellschaftliche Klima von Staaten zum Negativen verändern können. Doch zulassen dürfen wir das nicht. Wir müssen das Problem durch Aufklärung angehen. Viele Staaten der Europäischen Union haben ihre Gesetze für Zuwanderung verschärft. Sie igeln sich ein, weil sie Angst vor Fremden haben, sie als Bedrohung empfinden. Integration hat oftmals versagt, weil Zuwanderer schon aufgrund von Sprachlosigkeit kaum Zugang zu ihrer neuen Heimat finden. Das muss geändert werden. Wer seinen Lebensmittelpunkt nach Europa verlegt, muss die Menschen und deren Lebenshintergrund verstehen, sonst bleibt er ein Fremder. Was in Belgien geschah, war Mord. Er lässt sich erklären und darf nicht politisch-ideologisch beschönigt werden.
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