(Registrieren)

Vorregistrierung unter REACH beginnt: Unternehmen drohen Vertriebsverbote wegen Abmahnungen von Wettbewerbern

Geschrieben am 10-03-2008

München (ots) - Unternehmen, die chemische Stoffe bei der
Herstellung ihrer Produkte verwenden oder solche Produkte vertreiben,
müssen sich vom 1. Juni an um eine Vorregistrierung dieser Produkte
nach der europäischen REACH-Verordnung bemühen. "Sonst drohen ab 1.
Dezember Vertriebsverbote", warnt Martin Ahlhaus, Rechtsanwalt bei
der Kanzlei Nörr Stiefenhofer Lutz und zertifizierter
REACH-Multiplikator. Die Unternehmen hätten dabei weniger von den
Behörden zu befürchten als von Wettbewerbern und Umweltschützern.
"Vergleichbare Registrierungspflichten haben in der Vergangenheit
stets zu zahlreichen Abmahnungen gegen säumige Unternehmen geführt",
so Ahlhaus. Die Folge: Langwierige Rechtsstreite. In Extremfällen
müssen Produkte in ganz Europa aus dem Handel genommen werden.

REACH steht für "Registration, Evaluation and Authorisation of
Chemicals". "Betroffen sind davon entgegen einem weit verbreiteten
Irrglauben nicht nur Chemiekonzerne", sagt Ahlhaus. Die Verordnung
gelte vielmehr prinzipiell für alle Unternehmen, betreffe aber in
besonderer Weise Produktionsbetriebe und den Handel. Die Art der
Produkte spiele dabei keine Rolle. Buntstifte, Spielzeug,
Elektrogeräte, Kosmetika, Maschinen - im Grundsatz seien alle
Warengruppen betroffen. "Ob die Inhaltsstoffe gefährlich sind, ist
unerheblich", betont Ahlhaus.

Die Vorregistrierung bezeichnet der Anwalt als "kein Hexenwerk,
aber eine enorme Fleißarbeit". Für jeden einzelnen Stoff müsse eine
eigene Vorregistrierung ausgefüllt werden. Die passe zwar auf einen
Bierdeckel. Bei hunderten oder tausenden von Stoffen, die in einem
einzigen Unternehmen Verwendung finden können, sei das aber nur ein
schwacher Trost. Verantwortlich für die Vorregistrierung ist in
erster Linie der Hersteller des Stoffes oder der Importeur in die EU.
Der Produzent oder Verkäufer eines Produkts sollte sich aber
zumindest vergewissern, dass die Inhaltsstoffe seiner Waren
vorregistriert werden. Denn ein Vertriebsverbot träfe auch ihn. "Ob
den Händler oder Anwender eine Schuld trifft, spielt dabei keine
Rolle", sagt Ahlhaus.

Was REACH für Unternehmen noch gefährlicher macht ist der
Auskunftsanspruch der Verbraucher. Nach der Verordnung hat jedermann
das Recht, von dem Lieferanten eines Produktes Auskunft über
gefährliche Stoffe zu verlangen, die in einem Produkt enthalten sind.
Und der Lieferant muss binnen 45 Tagen antworten. Ein enormes Risiko
gerade für den Handel. "Bereits jetzt sind Vorlagen im Umlauf, die
Verbraucher per E-Mail an Unternehmen verschicken können", warnt
Ahlhaus.

Originaltext: Nörr Stiefenhofer Lutz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58950
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58950.rss2

Pressekontakt:
Dr. Michael Neumann
Head of Business Development & Communications
NOERR STIEFENHOFER LUTZ
Rechtsanwaelte Steuerberater Wirtschaftspruefer - Partnerschaft
Brienner Str. 28
80333 Muenchen / Germany
Tel. +49-(0) 89-28 628-226
Mobile: 0171-1251428
E-Mail: michael.neumann@noerr.com


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

124708

weitere Artikel:
  • IFRS wird von Mehrzahl der Familienunternehmen nicht angenommen München/ Weinheim (ots) - Deutsche Familienunternehmen lehnen den internationalen Rechnungslegungs-Standard IFRS (International Financial Reporting Standards) überwiegend ab. Das gilt auch für die modifizierte IFRS-Version für kleine und mittlere Unternehmen. Das ergab eine Untersuchung, die die Stiftung Familienunternehmen gemeinsam mit der Vereinigung zur Mitwirkung an der Entwicklung des Bilanzrechts für Familienunternehmen (VMEBF) durchgeführt hat. Befragt wurden 350 Gesellschafter von Familienunternehmen mit einem Rücklauf von rund mehr...

  • Versicherung: MARTENS & PRAHL Bad Schwartau neuer Partner des Deutschen Franchise Verbands Bad Schwartau (ots) - Das MARTENS & PRAHL Versicherungskontor in Bad Schwartau ist neuer strategischer Partner des Deutschen Franchise Verbands mit Sitz in München. Durch die neue Verbindung kann der Franchise Verband direkt auf das Versicherungsfachwissen der MARTENS & PRAHL-Gruppe zurückgreifen und so seinen Mitgliedern, exklusive und maßgeschneiderte Versicherungslösungen anbieten. "Durch unsere langjährige Erfahrung, auch international, können wir besonders auf die individuellen Bedürfnisse von Franchise-Gebern und Nehmern mehr...

  • Gesundheitskarte steht vor dem Rollout / 7. EUROFORUM-Konferenz "Update Gesundheitskarte", 20. und 21. Mai 2008, Holiday Inn München-Schwabing Düsseldorf (ots) - "Wir kommen bei der Gesundheitskarte voran", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf der Cebit und berichtete von "schon gut funktionierenden Modellversuchen" bei der Einführung. (www.bundesregierung.de, 3.3.2008) Während das Bundesgesundheitsministerium (BMG) noch in diesem Jahr die schrittweise Einführung der Karte (eGK) erwartet, lehnen Datenschützer sowie Patienten- und Ärzteverbände das Projekt weiterhin ab. (dpa/apotheke adhoc, 5.3.2008) Die eGK bringe keine Einsparungen, höhle die ärztliche Schweigepflicht mehr...

  • 5.400 Quadratmeter Neuvermietung in Regensburg und 1.800 Quadratmeter in Barbing Berlin (ots) - Die Valad Property Group hat rund 7.200 Quadratmeter Produktions-, Lager- und Büroflächen in Regensburg und Barbing (bei Regensburg) vermietet. Die günstige Lage im Drei-Ländereck und der moderne Standard der Immobilien trug in beiden Fällen zum Vertragsabschluss bei. Das Objekt Äußere Wienerstraße 11 wurde in den Sechzigerjahren errichtet, in den Neunzigerjahren umfassend modernisiert und befindet sich im Hafengebiet von Regensburg. Rund 5.400 Quadratmeter Lagerflächen konnten hier mit einem langfristigen Vertrag vermietet mehr...

  • Süße Osterzeit: Krokant-Eier, Karamell-Hasen und Karies - Zucker- und säurehaltige Süßigkeiten gefährden Kinderzähne Hamburg (ots) - Schon vor dem Frühling beginnt in den Regalen der Supermärkte die Osterzeit. Während sich die Kinder auf allerlei bunt verpackte Leckereien freuen, sorgen sich gesundheitsbewusste Eltern und Zahnärzte um die schokoladenverschmierten Zähne der Kleinen. Denn die vielen kleinen Zuckerwaren bedeuten einen permanenten Säureangriff auf den Zahnschmelz. Vor allem bunt gemischte Osterkörbe in den Kinderzimmern sind vielen Medizinern ein Dorn im Auge, wenn sich die Kinder den ganzen Tag über aus ihrem Ostervorrat bedienen dürfen. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht