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NABU fordert von EU-Gipfel mehr Engagement beim Klima- und Naturschutz

Geschrieben am 13-03-2008

Brüssel/Berlin (ots) - Der NABU hat die Pläne des Europäischen
Rates begrüßt, das weitere Artensterben bis zum Jahr 2010 zu stoppen.
Die bisher angekündigten Maßnahmen für den Gebietsschutz seien ein
positives Signal, reichten aber nicht aus, um den Schutz der
natürlichen Lebensräume von bedrohten Tieren und Pflanzen in Europa
und weltweit dauerhaft zu sichern. "Der G8-Gipfel im Juni 2007 hat
bestätigt, dass Klimaschutz und der Schutz der biologischen Vielfalt
gleichrangige Ziele neben der wirtschaftlichen Entwicklung sein
müssen. Das Nichtstun wird uns sehr viel teurer zu stehen kommen als
entschlossenes Handeln", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke
anlässlich des heute beginnenden EU-Gipfels der Staats- und
Regierungschefs in Brüssel. Dazu gehörten die zügige Vollendung des
Schutzgebietsnetzes "Natura 2000" sowie der Aufbau und die
Finanzierung eines weltweiten Schutzgebietsnetzes nach dessen
Vorbild.

"Die reichen Länder Europas müssen endlich ausreichend Gelder zur
Verfügung stellen, damit sich Staaten wie Japan und Australien dem
Vorhaben auf der UN-Naturschutzkonferenz im Mai in Bonn anschließen",
betonte NABU-Europaexperte Claus Mayr. Die Bundesregierung will 50
Millionen Euro für den Aufbau eines globalen Schutzgebietsnetzes
bereitstellen. Weltweit seien insgesamt aber 25 bis 30 Milliarden
Euro erforderlich, um die Finanzierung zu sichern.

Ferner erwartet der NABU von den EU-Mitgliedstaaten, dass sie
ihren Streit um das EU-Klimaschutzpaket beilegen. "Wir brauchen eine
schnelle Einigung auf verbindliche Regeln, wie Europa seinen
Treibhausgas-Ausstoß bis 2020 um 30 Prozent gegenüber 1990 reduzieren
will, um die internationalen Verhandlungen für ein neues
Weltklimaschutzabkommen weiter voranzubringen", bekräftigte
Tschimpke. Die EU-Autonationen Deutschland und Frankreich müssten
sich endlich auf ein Modell zur Begrenzung des Kohlendioxid-Ausstoßes
von Neufahrzeugen verständigen. Für einen wirksamen Klimaschutz sei
ein Grenzwert von 120 Gramm Kohlendioxid je Kilometer ab dem Jahr
2012 erforderlich.

Heftige Kritik äußerte der NABU daran, dass die Autokonzerne nach
den EU-Plänen die Nutzung von Agrarkraftstoffen teilweise auf den
Kohlendioxid-Ausstoß ihrer Fahrzeugflotte anrechnen dürfen. "Die
Grenzwerte müssen allein durch verbesserte Fahrzeugtechnik erreicht
werden. Eine Anrechnung von umweltschädlich erzeugtem Palmöl und
Ethanol ist nach den Erkenntnissen zur Treibhausgasbilanz vieler
Agrarkraftstoffe inakzeptabel", so Tschimpke.

Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6347
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Pressekontakt:
Claus Mayr, NABU-Direktor Europapolitik, mobil +49 (0) 172-5966098.
Dietmar Oeliger, NABU-Klima- und Verkehrsexperte, Tel.
030-284984-1613.


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