PISA-Zeugnis / Schulische Förderung von Migrantenkindern mangelhaft
Geschrieben am 16-05-2006 |
Berlin (ots) - Als integrationsunfähig hat der AWO-Bundesvorsitzende Wilhelm Schmidt das selektive deutsche Bildungssystem, angesichts der neuesten PISA-Sonderstudie, bezeichnet. Nach den Erkenntnissen der OECD haben ausländische Kinder fast in kaum einen anderen Land so schlechte Lern- und Zukunftschancen wie in Deutschland.
Der zuletzt geführte monatelange Streit um die Integrationswilligkeit von Migranten erscheint nach Auffassung der AWO nun in neuem Licht: Nicht die Integrationsleistungen der Zuwanderer sind nicht ausreichend, sondern das Integrationsangebot an die junge Migrantengeneration. Von besonderer Brisanz ist dabei das PISA-Ergebnis, dass die zweite Ausländerkinder-Generation bei den Bildungsleistungen noch schlechter abschneidet als die erste Generation.
"Die Kinder sind der Studie zur Folge motiviert, aber wir haben ihnen nicht genügend zu bieten", sagte der AWO-Vorsitzende Schmidt und verwies in diesem Zusammenhang auch auf die Ergebnisse der AWO-Langzeitstudie "Armut und Zukunftschancen von Kindern". Mit Blick auf die aktuelle Föderalismusdebatte forderte Schmidt eine stärkere Bildungszuständigkeit des Bundes. "Wir können in dieser Frage nicht föderal experimentieren, sondern müssen zu einem Konzept im gesamtstaatlichen Interesse kommen".
Originaltext: Arbeiterwohlfahrt (AWO) Bundesverband Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=15839 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_15839.rss2
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