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Kampagnenstart "Runter vom Gas!" / Präsident der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie e. V. plädiert für frühzeitige Unfallerziehung

Geschrieben am 18-03-2008

Berlin (ots) - Anlässlich des Kampagnenstarts "Runter vom Gas!"
des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und des
Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) setzt sich Prof. Dr. med.
Axel Ekkernkamp, Präsident der Deutschen Gesellschaft für
Unfallchirurgie e. V. und Ärztlicher Direktor des Unfallkrankenhauses
Berlin, für eine spezifizierte Prävention und die frühzeitige
Unfallerziehung an Deutschlands Schulen ein.

Noch immer ist für Menschen unter 45 Jahren der Verkehrsunfall die
häufigste Todesursache. Zwar ist die Zahl der Verkehrstoten leicht
rückläufig, doch die der Verletzten stieg um 2, 2 Prozent auf 431.500
im Jahr 2007. "Ergebnisse aus der Verkehrsunfallforschung belegen,
dass über 90 Prozent der Unfälle auf menschliches Versagen
zurückzuführen sind. Eine sich stetig verbessernde Fahrzeugsicherheit
hat die Unfallfolgen für Verletzte zum Teil gemildert. Im Bereich der
passiven Sicherheit, also der Maßnahmen, welche die Folgen eines
nicht mehr verhinderbaren Unfalls minimieren, sind die Möglichkeiten
fast gänzlich ausgeschöpft", sagt Prof. Dr. med. Axel Ekkernkamp.

Es gilt, Unfälle von vornherein zu vermeiden. "Dass dies möglich
ist, belegen Ergebnisse der Unfallforschung, die eindeutig darauf
hinweisen, dass die Unfallgefahr durch verstärkte
Präventionsmaßnahmen gesenkt werden könnte", erklärt Ekkernkamp
weiter. Dies zeigt auch eine interdisziplinäre Studie zu
Unfallursachen in Mecklenburg-Vorpommern, durchgeführt von der
Unfallforschung der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, die
der Unfallchirurg ebenfalls leitet.

Darin wird unter anderem untersucht, ob Risikobereitschaft im
Straßenverkehr messbar ist und welche Präventionsmaßnahmen sich
daraus ableiten lassen. "Erste Ergebnisse zeigen, dass Männer und
Frauen in ihrer Risikobereitschaft zwar vergleichbar sind, ihr
Risikoprofil jedoch große Unterschiede aufweist. Frauen haben ihren
höchsten Punktwert auf der "Sensation Seeking Scale", einem
Fragenkatalog zur Ermittlung von Risikobereitschaft und -profil, im
Bereich Erfahrungssuche. Männer hingegen haben ihren höchsten Wert im
Bereich Abenteuerlust. Daraus entstehen unterschiedliche
Handlungsmuster: Während Frauen ihre Grenzen rational austesten, sind
Männer auf der Suche nach emotionalen Kick-Erlebnissen. Ein möglicher
Ansatz läge somit in der Ermittlung der Risikobereitschaft und der
unterschiedlichen Risikoprofile des Einzelnen", sagt Axel Ekkernkamp.
Wären diese Profile bekannt, könnten individuelle
Präventionsmaßnahmen ergriffen werden.

"Die Bedeutung von Prävention ist lange bekannt, ihr Erfolg
unstrittig. Frühzeitige, im Kindesalter beginnende, systematische
Unfallerziehung auf hohem Niveau und maßgeschneiderte Konzepte werden
die Unfallzahlen deutlich reduzieren, denn je früher diese Maßnahmen
ansetzen, desto wirksamer sind sie", erklärt Ekkernkamp abschließend.

Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. ist eine
wissenschaftlich-medizinische Fachgesellschaft, die sich der
Forschungsförderung, dem wissenschaftlichen Austausch, der
Unfallprävention und der Vertretung dieses chirurgischen
Schwerpunktes in der Politik widmet. Ziel ist es, Unfallfolgen in
Klinik, Praxis und Forschung zu bearbeiten und dadurch die
bestmögliche körperliche, berufliche und soziale Wiederherstellung
eines Unfallverletzten zu ermöglichen. Hierzu dient unter anderem das
Traumanetzwerk, das eine flächendeckende Optimalversorgung
sicherstellen soll.

Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e. V. arbeit von
jeher eng mit den Berufsgenossenschaften zusammen, ist seit Jahren
mit dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) verbunden, zu dessen
Vollmitgliedern sie seit 2007 gehört.

Die Gesellschaft zählt heute etwa 3 600 Mitglieder. Ihre
wissenschaftlichen Jahrestagungen finden seit 1974 jährlich in Berlin
statt. Mehr unter: www.dgu-online.de

Das Unfallkrankenhaus Berlin ist ein Schwerpunktkrankenhaus mit
538 Betten, 14 Fachdisziplinen, 20 Stationen und einer
Aufnahmestation. Jährlich werden 41.000 Notfallpatienten behandelt,
20.000 werden zur stationären Behandlung aufgenommen. Das
Unfallkrankenhaus betreibt zwei i-Suite-Operationssäle. Der Träger
des Unfallkrankenhauses Berlin ist der Verein für
Berufsgenossenschaftliche Heilbehandlung Berlin e. V.. Die
Inbetriebnahme erfolgte im September 1997.

Originaltext: Unfallkrankenhaus Berlin
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70481
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70481.rss2

Pressekontakt:
Unfallkrankenhaus Berlin
Pressesprecherin
Esther K. Heyer
FON 030/5681-4040; 0163-6004060
FAX 030/5681-4043
E-MAIL esther.heyer@ukb.de
URL www.ukb.de


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