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8. Uro-onkologisches Update-Symposium: Gezielte Therapie für "Minikrebs" / Fokaltherapien sind zukunftsweisend für die Behandlung von Prostatakrebs

Geschrieben am 18-03-2008

Köln (ots) - Minimale Nebenwirkungen bei optimalen Heilungsraten -
dahin geht der Trend neuer Behandlungsverfahren bei Prostatakrebs, so
der Tenor beim Uro-onkologischen Symposium in Köln. So genannte
fokale Therapien behandeln nicht mehr die gesamte Prostata, sondern
zerstören gezielt einzelne Tumorherde. Hierfür eignen sich vor allem
moderne strahlentherapeutische Methoden, wie die Brachytherapie.

Jedes Jahr werden in Deutschland über 40 000 Männer mit der
Diagnose Prosta-takrebs konfrontiert, 11.000 sterben an den Folgen
der Erkrankung. "Dank verbesserter Früherkennungsmethoden werden
bösartige Tumore in der Prostata zu ei-nem immer früheren Zeitpunkt
erkannt", erklärte Dr. Pedram Derakhshani, Urologe am Westdeutschen
Prostatazentrum. Ist der Tumor auf die Prostata begrenzt, stehen dem
Patienten mit Operation, Brachytherapie (innere Bestrahlung) und
äußerer Bestrahlung mehrere Behandlungsmöglichkeiten mit gleichen
Heilungsraten zur Verfügung. "Der Trend in der Therapie des
Prostatakarzinoms geht aufgrund der identischen Heilungschancen immer
mehr dahin, Nebenwirkungen wie Inkontinenz und Impotenz möglichst
gering zu halten und damit die Lebensqualität nicht zu
beeinträchtigen", betonte der Kölner Urologe. Was heute bereits mit
modernen Formen der Strahlentherapie weitestgehend möglich ist, soll
künftig durch fokale Therapien noch effizienter erreicht werden.

Anders als bei herkömmlichen Methoden wird bei der Fokaltherapie
nicht die gesamte Prostata behandelt, sondern nur die einzelnen
Tumorherde gezielt zerstört. Der Vorteil: Patienten müssen deutlich
geringere Nebenwirkungen für die Behandlung in Kauf nehmen ohne
Einbussen in der Heilung zu befürchten. "Mit Hilfe spezieller
Raster-Biopsien ist es zudem möglich einzelne Tumorherde in der
Prostata genau zu lokalisieren", erläuterte Dr. Rick Popert, vom
Guy's Hospital in London.

Für die Fokaltherapie eignet sich vor allem die Brachytherapie.
Dabei werden unter ständiger Ultraschallkontrolle kleinste
Strahlenquellen (Seeds) in die Prostata eingesetzt. "Das Tumorgewebe
wird durch die hochdosierte Strahlung von innen zerstört", sagte Dr.
Gregor Spira, Strahlentherapeut am Westdeutschen Prostatazentrum.
Langzeituntersuchungen des renommierten New York Prostate Institutes
an Prostatakrebs-Patienten zeigen, dass die Heilungsrate 12 Jahre
nach Seed-Implantation bei 88 bis 91 Prozent liegt. Auch die
Nebenwirkungen fallen deutlich geringer aus: Inkontinenz wird
praktisch nicht, Impotenz mit 20-30 Prozent nach drei Jahren
wesentlich seltener beobachtet als nach einer Operation.

Zur Behandlung von fortgeschrittenen Stadien oder aggressiven
Tumoren ist die so genannte Afterloading-Therapie der Operation,
äußerern Bestrahlung oder der alleinigen Seed-Implantation überlegen.
Unter Ultraschallkontrolle werden bei der Afterloading-Therapie
spezielle Hohlnadeln in die Prostata eingesetzt. Nach einer exakten,
computergestützten Bestrahlungsplanung durch den Strahlentherapeuten
fährt dann eine hochaktive Strahlenquelle in die implantierten Nadeln
und bestrahlt den Tumor vor Ort.

Professor Luis Potters, Direktor des New York Prostate Institute,
sieht in der fokalen Behandlung von Prostatakrebs mittels
Brachytherapie die Zukunft für Patienten, deren Prostatakrebs in
einem sehr frühen Stadium entdeckt wurde. "Es darf nicht sein, dass
Männer mit einem kleinen, gut abgegrenzten Tumor durch die
vollständige Entfernung der Prostata in ihrer Lebensqualität massiv
eingeschränkt werden", betonte Potters. "Fokale
strahlentherapeutische Methoden könnten daher künftig eine Lösung
sein".

Originaltext: Westdeutsches Prostatazentrum
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65687
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65687.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsches Prostatazentrum
Telefon: +49 (0) 221 / 924 24 455
Telefax: +49 (0) 221 / 924 24 460
E-Mail: a.hertlein@wpz-koeln.de
www.wpz-koeln.de


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