Guggenheim Museum in Abu Dhabi / art sprach exklusiv mit Thomas Krens kurz vor seinem Rücktritt als Chef der Stiftung Guggenheim über sein neuestes Museumsprojekt
Geschrieben am 19-03-2008 |
Hamburg (ots) - Thomas Krens räumt den Chefsessel des Guggenheim-Imperiums. Obwohl vielfach kritisiert, bleibt der expanisonsfreudige Kunstvermittler "Senior Advisor for International Affairs" der Guggenheim-Stiftung und hat ihr vielleicht größtes Projekt in Planung: das Guggenheim Museum Abu Dhabi. Auf Daadiyat Island, der "Insel des Glücks", in den Vereinten Arabischen Emiraten soll ein 42 000 Quadratmeter großer Museumskomplex entstehen. Das Kunstmagazin art, das ab sofort im Handel erhältlich ist, traf Thomas Krens kurz vor seinem Rücktritt zur Besichtigung der 27 Quadratkilometer großen Wüsteninsel vor der Küste Abu Dhabis und sprach erstmals ausführlich über seine Museumspläne.
Finanziert wird das Milliardenprojekt von der Regierung Abu Dhabis. Entworfen von Frank Gehry, soll das Museum bereits im Jahr 2012 eröffnen. Doch anders als Dubai, das mit Themenparks und Shopping Malls lockt, setzt Abu Dhabi auf Hochkultur. Bislang gibt es in der Stadt nur zwei Museen mit archäologischen Funden und Volkskunst aus der Region. In zehn Jahren soll hier die "weltweit größte Ansamm-lung von kulturellen Wertanlagen" entstehen, wie ein Prospekt der Tourismusbehörde Abu Dhabis verspricht.
Doch warum soll das größte Guggenheim Museum der Welt ausgerechnet in Abu Dhabi gebaut werden? Thomas Krens ist der Meinung, dass zeitgenössische Kunst überall seinen Platz finden sollte. "Kultur kann ein Mittel sein, trennende Gräben der Verständigung zu überbrücken. Die Entscheidung, ein Guggenheim Museum in Abu Dhabi zu bauen, eröffnet uns die Möglichkeit, neu zu definieren, was ein Museum heute sein könnte", so der Kunstexperte.
Auf die Frage, ob es nicht merkwürdig sei, dass sich eine so bedeutende Kultur Museen aus dem Westen holt, weist Krens auf die Eröffnung neuer Möglichkeiten hin: "Das ist kein Kulturkrieg. Es geht um den Transfer von Informationen und Technologie." Und fügt hinzu: "Es wird eine neue Erzählweise geben, andere Ausdrucksformen und Präsentationen." Was im Guggenheim Museum Abu Dhabi genau gezeigt werden soll, dazu schweigt er allerdings eisern. Zu sensibel sind derzeit die Verhandlungen und die Machtverhältnisse in Abu Dhabi. Krens ist überzeugt: "Wenn wir hier Erfolg haben, können wir eine Plattform für globale Kultur werden - mit einer Betonung der hiesigen Traditionen, von denen wir einiges lernen können."
Originaltext: Gruner+Jahr, art Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7370 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7370.rss2
Pressekontakt: Kurt Otto art Marktkommunikation 20444 Hamburg Tel.: 040/3703-3810, Fax: 040/3703-5683 E-Mail: otto.kurt@guj.de
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