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Freier Eintritt für staatliche Museen / art sprach mit Daniel Birnbaum, international gefragter Kurator und Rektor der Städelschule in Frankfurt am Main, über die Vorteile

Geschrieben am 19-03-2008

Hamburg (ots) - Großbritannien macht es vor: Seit 2001 ist der
Zugang zu den Sammlungen der staatlichen Museen kostenlos; für
Leihgaben, Transportversicherungen oder zusätzliches Personal darf
Eintritt verlangt werden. So stiegen die Besucherzahlen, allein in
Londons Museen, um durchschnittlich 62 Prozent. In Deutschland werden
staatliche Museen zwar von Steuergeldern finanziert, der Bürger muss
jedoch Eintritt zahlen. Das Kunstmagazin art, dessen neueste Ausgabe
ab sofort im Handel erhältlich ist, hat die Debatte unserer
Nachbarländer um freien Eintritt in staatliche Museen genauer unter
die Lupe genommen und sprach mit Daniel Birnbaum, international
gefragter Kurator und Rektor der renommierten Städelschule in
Frankfurt am Main, über die Vorteile.

Die Regelung des kostenpflichtigen Eintritts gilt in den meisten
europäischen Staaten - ausgenommen sind Ermäßigungen oder
Gratiseintritte für Kinder, Jugendliche, Arbeitslose oder Senioren.
Das große Geld bringt diese Maßnahme allerdings nicht. So machten die
Eintrittsgelder in der Stuttgarter Staatsgalerie, die im vergan-genen
Jahr rund 160 000 Besucher zählte, nur 2,2 Prozent der
Gesamteinnahmen aus. Einige Länder wie Österreich oder Frankreich
möchten dies ändern. In Schweden war der Eintritt in staatliche
Museen in den Jahren 2005 und 2006 kostenlos, seit dem
Regierungswechsel im Jahr 2007 muss wieder gezahlt werden. Die Folge:
Allein die Stockholmer Museen zählten seitdem 1,5 Millionen Besucher
weniger.

Die Erfahrung zeigt also: Wenn der kostenpflichtige Eintritt
abgeschafft wird, steigen zwar die Besucherzahlen, die Museen klagen
jedoch über sinkende Einnahmen. Nach Daniel Birnbaum sollten deshalb
nur die Sammlungen kostenlos sein, Wechselausstellungen dagegen
nicht. Denn Ausstellungen, die eigens für das Museum zusammengestellt
oder von anderen Häusern übernommen werden, sind oft teuer. Der
gebürtige Schwede sieht klare Vorteile. "Die Sammlungen sind doch
sozusagen Volkseigentum. Als Steuerzahler haben die Bürger die Häuser
wie auch Exponate schließlich mitfinanziert und was sie bezahlt
haben, sollen sie auch ungehindert sehen können. Eintritt zu nehmen,
bedeutet zweimaliges Bezahlen." Am meisten würden davon Kunstgenießer
profitieren, also diejenigen, die eine Ausstellung mehr als einmal
besuchen möchten.

Originaltext: Gruner+Jahr, art
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7370
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7370.rss2

Pressekontakt:
Kurt Otto
art Marktkommunikation
20444 Hamburg
Tel.: 040/3703-3810, Fax: 040/3703-5683
E-Mail: otto.kurt@guj.de


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