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stern.de: Politik fordert Konsequenzen aus Lidl-Skandal

Geschrieben am 26-03-2008

Hamburg (ots) - Politiker von CDU, SPD und Linken haben am
Mittwoch mit scharfer Kritik auf den Bespitzelungsskandal beim
Discounter Lidl reagiert. "Das ist ja schon krank", sagte der
wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer
Wend zu stern.de, dem Online-Magazin der Hamburger Zeitschrift stern.
"Das ist eine menschenverachtende Anmaßung, was dort stattfindet."
Wend forderte die Lidl-Mitarbeiter auf, sich zu wehren. "Man kann der
Belegschaft jetzt nur raten, in Gewerkschaften einzutreten und
Betriebsräte zu gründen. Irgendwann ist trotz allen Drucks
Zivilcourage gefragt."

Auch der CDU-Arbeitnehmervertreter Gerald Weiß reagierte entsetzt.
"Ich kaufe deswegen prinzipiell nicht bei Lidl. Da wurde früher schon
sämtliche Mitbestimmung verhindert." Weiß sagte zu stern.de, dass man
nun prüfen müsse, auf welcher rechtlichen Grundlage man Angestellte
vor derartigen Übergriffen schützen könne. "Man muss zumindest
darüber nachdenken, ob es einer Klarstellung oder Verschärfung der
Normen bedarf."

"Für Lidl handelt es sich offensichtlich nicht um ein
Arbeitsverhältnis, sondern um eine Vorstufe zur Leibeigenschaft. Lidl
betrachtet Mitarbeiter als sprechende Werkzeuge, die überwacht werden
müssen wie eine Fertigungsstraße", sagte Herbert Schui,
wirtschaftspolitischer Sprecher der Linken-Fraktion im Bundestag, zu
stern.de. "Die meisten Beschäftigten bei Lidl sind in Teilzeit oder
geringfügig beschäftigt. Dass Lidl trotz der entwürdigenden
Behandlung überhaupt Mitarbeiter findet, zeigt, wie groß die Angst
vor ALG II ist."

Originaltext: Gruner+Jahr, stern.de
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/21391
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_21391.rss2

Pressekontakt:
Für Rückfragen steht Ihnen gerne das stern.de-Hauptstadtbüro zur
Verfügung: Sebastian Christ, 030/20224243

Im Internet: www.stern.de/lidl-reaktionen


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