NABU: Umweltminister Gabriel muss Biokraftstoffverordnung stoppen
Geschrieben am 31-03-2008 |
Berlin (ots) - Der NABU hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel aufgefordert, die für 2009 geplante Verordnung zur Beimischung von zehn Prozent Agrarkraftstoffen zum Benzin, so genanntes E10, auf Eis zu legen. Hintergrund ist die aktuelle Diskussion über die Anzahl der Fahrzeuge, die E10 als Kraftstoff nicht vertragen und deshalb auf teureren Super-Plus-Kraftstoff ausweichen müssten, sowie die zweifelhafte Klimabilanz der Agrarkraftstoffe. Die Automobilindustrie-Verbände wollten bis heute die Zahl der insgesamt betroffenen Fahrzeuge bekannt geben.
"Unabhängig von der Zahl der betroffenen Fahrzeuge muss das Bundesumweltministerium die Agrarsprit-Verordnung überdenken. Viel gravierender als die Sorge, ob drei Millionen Fahrzeuge zukünftig Super- oder Super-Plus-Kraftstoff tanken müssen, sind die mit der Agrarkraftstoff-Produktion verbundenen Probleme wie die drohende Entwaldung, Wasserknappheit sowie untragbare Preisanstiege für Lebensmittel", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Eine Fülle an Studien und Folgenabschätzungen warne mittlerweile davor, dass der Anbau von Biomasse für die Gewinnung von Agrarkraftstoff mithilfe der gegenwärtigen Technologien mehr negative als positive Folgen für die Umwelt und insbesondere für den Klimaschutz haben könnte. Tschimpke: "Der ursprüngliche Grund für die Agrarsprit-Verordnung waren neben der Sorge über steigende Ölpreise die Energiesicherheit und der Klimawandel. Eine nähere Betrachtung zeigt jedoch, dass diese Ziele mit Ethanol und Biodiesel nicht erreicht werden können. Deshalb muss der Umweltminister jetzt die Reißleine ziehen und die Verordnung stoppen."
Allerdings warnt der NABU auch davor, Agrarkraftstoffe zu verteufeln ohne Alternativen zum Erdöl zu benennen. "Die Versprechungen des VDA zum Zukunftspotenzial von synthetischen Agrarkraftstoffen sind keine Alternative. Mittelfristig ist eine deutliche Verbrauchsreduzierung von Autos das wirkungsvollste Instrument, um den Kohlendioxid-Ausstoß zu vermindern", so Tschimpke. Dazu müsse sich die Europäische Union auf ambitionierte Verbrauchsgrenzen für neue Autos festlegen, die ab 2012 gelten und keine Anrechnung von Agrarspritanteilen erlauben.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU
Originaltext: NABU Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6347 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6347.rss2
Pressekontakt: Dietmar Oeliger, NABU-Verkehrsexperte, Tel. 030-284984-1613.
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
128150
weitere Artikel:
- Fuchs: Geringe Resonanz zeigt: Deutschland braucht keine Mindestlöhne Berlin (ots) - Zum Ablauf der Meldefrist für Branchen zur Aufnahme in das Arbeitnehmer-Entsendegesetz erklärt der mittelstandspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Michael Fuchs MdB: Mit Ablauf des heutigen Tages endet die Meldefrist für Branchen, die in das zu novellierende Arbeitnehmer-Entsendegesetz aufgenommen werden wollen. Die geringe Zahl von rund fünf bislang bekannt gewordenen Anträgen zeigt, dass die Tarifautonomie in Deutschland funktioniert. Statt der von SPD und Gewerkschaften erhofften Wunschliste mit mehr...
- Bekämpfung der Blauzungenerkrankung droht zu scheitern Frankfurt am Main (ots) - Nach einer rasanten Ausbreitung der Blauzungenkrankheit im vergangenen Jahr befürchtet der Präsident des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte (bpt), Dr. Hans-Joachim Götz, dass die Krankheit in 2008 katastrophale Ausmaße annimmt. Obwohl die EU und das zuständige Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) alle notwendigen rechtlichen Voraussetzungen für eine Impfung der Wiederkäuerbestände geschaffen haben, sind die Vorbereitungen auf Länderseite leider unzureichend. mehr...
- Vaatz: Mugabes Tage scheinen endlich gezählt Berlin (ots) - Anlässlich der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in Simbabwe erklärt der in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Entwicklungszusammenarbeit und Menschenrechte zuständige Stellvertretende Vorsitzende, Arnold Vaatz MdB: Auch mehr als 30 Stunden nach Schließung der Wahllokale in Simbabwe füttert die Nationale Wahlkommission die Weltöffentlichkeit immer noch mit bloßen Teilergebnissen. Danach sollen bei den Parlamentswahlen die Regierung und die Opposition gleichauf liegen; zum Ergebnis der Präsidentschaftswahlen gibt mehr...
- CSU-Landesgruppe / Pressestelle: Ramsauer zu Gespräch bei Ministerpräsident Siniora Berlin (ots) - Zum Auftakt seiner Gespräche im Libanon wurde der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Dr. Peter Ramsauer, vom libanesischen Ministerpräsidenten Fouad Siniora empfangen. Im Zentrum der Gespräche standen die Lage im Nahen Osten nach dem Gipfeltreffen der Arabischen Liga und insbesondere die Auswirkungen auf die libanesische Innenpolitik. Ministerpräsident Siniora zeigte sich wenig optimistisch über eine baldige Lösung der libanesischen Verfassungskrise. Dr. Ramsauer überbrachte die Grüße der Bundeskanzlerin mehr...
- Petra Pau: Unions-Parteien sperren sich in Wort und Tat Berlin (ots) - Die unionsgeführten Länder wollen sich nicht an einer Arbeitsgruppe beteiligen, die ein NPD-Verbot prüfen will. Dazu erklärt Petra Pau, Mitglied im Vorstand der Fraktion DIE LINKE und im Innenausschuss: Die Unionsparteien verweigern sich doppelt. Sie sind offenbar nicht einmal bereit, ihre Kenntnisse über die NPD öffentlich zur Diskussion zu stellen. Und sie sind nicht bereit, das Hauptverfahrenshindernis für ein rechtsstaatliches NPD-Verbot zu beseitigen und die V-Leute abzuschalten. Letzteres trifft bisher mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|