E.ON Ruhrgas investiert in die Versorgungssicherheit Europas / Starkes Auslandsgeschäft sorgt für Absatzrekord

Essen (ots) - Einen erneuten Absatzrekord im Gasgeschäft für das
Jahr 2005 verkündete Dr. Burckhard Bergmann, Vorsitzender des
Vorstands der E.ON Ruhrgas AG, auf der heutigen Jahrespressekonferenz
des Unternehmens. Mit rund 690 Milliarden Kilowattstunden Erdgas lag
der Absatz Deutschlands führender Gasgesellschaft um acht Prozent
höher als im Vorjahr. Im ersten Quartal des laufenden Jahres erzielte
E.ON Ruhrgas sogar ein Absatzplus von 18 Prozent (266 Mrd. kWh).
Gründe für die Steigerungen waren kalte Temperaturen und ein
wachsendes Auslandsgeschäft, das im Jahr 2005 bereits rund 20 Prozent
des Gesamtabsatzes ausmachte. Der Umsatz der E.ON Ruhrgas lag 2005
infolge des gestiegenen Absatzes und höherer durchschnittlicher
Verkaufspreise um 35 Prozent über dem Vorjahr und erreichte rund 17,9
Milliarden Euro.

Insgesamt stellte Bergmann das Geschäftsjahr 2005 differenziert
dar: "E.ON Ruhrgas profitierte in Deutschland nicht von den
Gaspreiserhöhungen, da die Einkaufspreise für Erdgas erheblich
schneller stiegen als die Verkaufspreise angepasst wurden. Im
operativen Gasgeschäft in Deutschland ging das Ergebnis zurück. Die
höheren Preise kamen den internationalen Produzenten zugute."
Insgesamt stieg das Adjusted EBIT der E.ON Ruhrgas zwar um 14 Prozent
auf rund 1,54 Milliarden Euro, doch ist dies vor allem auf
Ergebnisverbesserungen bei den Beteiligungen des Unternehmens an der
Gasproduktion in Großbritannien und Norwegen (Upstream)
zurückzuführen. Auch die Beteiligungen an Gasgesellschaften im In-
und Ausland (Downstream) verbuchten wachsende Erträge.

Upstream-Geschäft ausgebaut

"E.ON ist einer der größten privaten Investoren in die
Versorgungssicherheit Europas," erläuterte Bergmann die Investitions-
und Wachstumsziele des Konzerns. Insgesamt investierte E.ON Ruhrgas
im Jahr 2005 rund 531 Millionen Euro, die etwa hälftig auf
Finanzanlagen und auf Sachanlagen, vor allem Projekte zum Ausbau der
Infrastruktur, entfielen. Im Fokus stand 2005 das Upstream-Geschäft:
Mit dem Erwerb der Gasfördergesellschaft Caledonia Oil and Gas, die
noch nicht im Investitionsbetrag von 2005 enthalten ist, stärkt E.ON
Ruhrgas die Position in der britischen Nordsee. Dort ist Caledonia an
16 Gasfeldern beteiligt. Im Juni 2005 stockte E.ON Ruhrgas Norge den
Anteil am norwegischen Njord-Feld auf 30 Prozent auf. Aus ihren
Upstream-Engagements in der britischen und norwegischen Nordsee
konnte E.ON Ruhrgas bereits im Jahr 2005 über deutlich höhere
Gasmengen aus eigener Produktion verfügen als im Vorjahr. Einen
großen Schritt zum Aufbau eigener Erdgasressourcen will das
Unternehmen durch eine Beteiligung von einem Viertel am russischen
Gasfeld Yushno Russkoje erreichen und verhandelt mit Gazprom weiter
intensiv darüber. Bergmann: "Wir haben erhebliche Fortschritte
gemacht, konnten bislang aber noch keine endgültige Einigung
erzielen."

Zukunftsoption LNG

Bei der Gasbeschaffung hält E.ON Ruhrgas an der breiten
Diversifizierung des Portfolios und an langfristigen Lieferverträgen
mit den Produzenten fest. Im Geschäftsjahr 2005 bezog E.ON Ruhrgas
Erdgas aus sechs Lieferländern. "Wir wollen unseren Gasbezug auf eine
noch breitere Basis stellen und befassen uns deshalb mit dem Einstieg
in den Import von verflüssigtem Erdgas", sagte Bergmann. Im Jahr 2005
wurde mit der Planung des ersten deutschen Anlandeterminals für LNG
in Wilhelmshaven begonnen. "Wir prüfen darüber hinaus weitere
Terminal-Standorte in Großbritannien und auf der Adria-Insel Krk. Auf
der anderen Seite der Lieferkette sprechen wir mit verschiedenen
Produzenten über LNG-Bezüge."

Fit sein für die "Champions League" auf dem Energiemarkt

Bergmann wies auf den zunehmenden globalen Nachfragewettbewerb um
Erdgasressourcen hin: "Niemand kann das Faktum leugnen, dass der
europäische Gasbeschaffungsmarkt nicht nach den Spielregeln deutscher
Wettbewerbsbehörden funktioniert, sondern nach Regeln, die von
wenigen Produzenten geprägt werden." Im Wettbewerb innerhalb dieser
"Champions League", so Bergmann, könnten sich nur große,
wettbewerbsfähige Unternehmen behaupten. "Nur sie können
langfristige, risikoreiche Investitionen schultern und große
Einkaufsmengen über lange Lieferzeiten bündeln." Der innereuropäische
Wettbewerb vollzieht sich, so Bergmann, eben nicht nur auf der
lokalen Stufe, sondern gerade auf der Großhandels- und Importstufe.
Die Wettbewerbssituation hierzulande zeigt, dass "der deutsche
Gasmarkt zum Aktionsfeld mehrerer ausländischer, schwergewichtiger
Wettbewerber geworden ist." Mit Blick auf das laufende Verfahren der
E.ON Ruhrgas mit dem Bundeskartellamt über langfristige
Gaslieferverträge sagte er: "Es ist falsch, deutsche Unterne
hmen einseitig zu schwächen. Nationale Diskriminierung ist für den
europäischen Wettbewerb ebenso abträglich wie überkommener
Protektionismus."

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Originaltext: E.ON Ruhrgas AG
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