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Rheinische Post: Olympisches Dunkel

Geschrieben am 07-04-2008

Düsseldorf (ots) - Von Martin Beils

Nie war die Gefahr größer, sich am olympischen Feuer die Finger zu
verbrennen. Felix Magath, Fußballtrainer des VfL Wolfsburg, etwa
verweigert mit gutem Grund jede Auskunft zu dem Thema. Er trug die
Fackel kürzlich in Diensten der Firma Volkswagen durch Patras. Die
Fackelträger erscheinen Kritikern seit Chinas jüngsten todbringenden
Gewaltakten in Tibet als Repräsentanten eines die Menschenrechte
verachtenden Regimes. Ein fröhlich-friedlicher Reigen, ein die Völker
verbindender Lauf ist die Staffel nicht mehr. Dass Sicherheitsbeamte
die Flamme gestern in Paris dreimal löschen und den Lauf abbrechen
mussten, weist metaphorisch auf düstere Spiele hin.
Proteste mit Fahnen, Plakaten, Sprechchören fußen auf dem Recht auf
freie Meinungsäußerung. Sie machen deutlich, woran es in China
mangelt. Was London, Paris und vielleicht demnächst San Francisco
aber erleben, sind auch gewalttätige Übergriffe. Und die erscheinen
geradezu absurd. Wie sollen brutale Attacken auf Fackelträger,
darunter Rollstuhlfahrer, eine Aufforderung zum Frieden in Asien
sein? Die Krawallmacher torpedieren die guten Absichten
friedliebender Demonstranten. Die Kunst des Protests aber liegt in
der Wahl der richtigen Mittel.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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