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Westfalenpost: Der Schein ist gewahrt

Geschrieben am 08-04-2008

Hagen (ots) - Ausmusterungsquote schönt Statistik
Von Jörg Fleischer
Aus Sicht der Kreiswehrersatzämter ist fast jeder zweite junge Mann
für den Wehrdienst ungeeignet. Doch die höchste Ausmusterungsquote in
der Geschichte der Bundeswehr sagt über die Gesundheit der Anwärter
kaum etwas aus. Über den zweifelhaften Stellenwert der Wehrpflicht
hingegen viel. Und über die mangelnde Wehrgerechtigkeit noch viel
mehr.
Mit den hohen Ausmusterungszahlen soll kaschiert werden, dass die
Truppe vergleichsweise wenig Rekruten braucht. Diese Tatsache
schwächt die ohnehin umstrittene Wehrpflicht. Die Statistik hilft,
den Schein von Wehrgerechtigkeit, an die Verteidigungsminister Jung
so fest glaubt, zu wahren.
Tatsächlich stehen mehr junge Männer zur Verfügung, als die
Bundeswehr derzeit braucht. Wäre ihr Bedarf höher, so würden die
Zahlen der Ausgemusterten drastisch fallen. Die Prozedur im
Kreiswehrersatzamt, die vielen in schlechter Erinnerung geblieben
sein dürfte, ist eben vielfach auch Auslegungssache.

Originaltext: Westfalenpost
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