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Energiesektor steht vor Fusionswelle

Geschrieben am 15-04-2008

Hamburg (ots) - Kooperieren statt abschotten: Jeder vierte
Energieversorger in Deutschland plant bis 2010 eine Fusion mit
anderen Unternehmen der Branche. Jeder fünfte sucht zumindest nach
Verbündeten, um seine Marktstellung zu behaupten. Noch 2005 waren nur
sechs Prozent der Energielieferanten an einer Zusammenarbeit mit
anderen Unternehmen interessiert. Das sind die Ergebnisse der Studie
"Branchenkompass Energieversorger 2008" von Steria Mummert Consulting
in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut.

Grund für den Sinneswandel sind vor allem die strengen
Effizienzvorgaben durch die Anreizregulierungsverordnung (ARegV).
Neun von zehn Topentscheidern sind davon überzeugt, dass der
staatlich verordnete Sparkurs die Wachstumsaussichten zahlreicher
Strom- und Gasnetzbetreiber erheblich beeinträchtigt. Um dieser
Gefahr entgegenzuwirken, will die große Mehrheit der Versorger (79
Prozent) mit strategischen Partnern kooperieren. Kleinere Stadtwerke
schließen sich beispielsweise zu Einkaufsgemeinschaften zusammen, um
ihre Einkaufsposition zu stärken. Fusionen und Übernahmen stehen
dagegen hauptsächlich bei großen Versorgern auf der Agenda, um neue
Geschäftsfelder zu erschließen.

Oberstes Ziel der Kooperationsbemühungen der Energieversorger ist
das Senken der Kosten. Die Umsetzung der Vorgaben des
Energiewirtschaftsgesetzes und der ARegV bindet mittelfristig bei 68
Prozent der Versorger erhebliche Mittel. Mit strategischen Partnern
wollen die befragten Fach- und Führungskräfte massive Einsparungen
erzielen, um sich einen größeren finanziellen Spielraum für
Investitionen in neues Wachstum zu verschaffen.
Einkaufsgemeinschaften bringen den Versorgern vor allem eine höhere
Versorgungssicherheit sowie Mengenrabatte beim Kauf von Energie und
Materialien. Synergieeffekte ergeben sich darüber hinaus bei der
gebündelten Nutzung der IT-Infrastruktur oder beim gemeinsamen
Anbieten von Dienstleistungen, beispielsweise dem Zählermanagement.

Zu den Wunschkandidaten der Energieversorger auf der
Vertriebsseite gehören in erster Linie andere Stadtwerke. Vier von
fünf befragten Entscheidern geben für die Neukundengewinnung andere
kommunale Versorger als bevorzugter Kooperationspartner an. Der
Grund: Stadtwerke haben die Hoheit über den Endverbrauchermarkt und
liefern somit den Zugang zu neuen Kunden. Außerhalb der
Energiebranche nutzen die Stromversorger nach wie vor bevorzugt
Kreditinstitute als Vertriebsplattform. 46 Prozent der Befragten
haben oder planen Vertriebskooperationen mit Banken. Darüber hinaus
strecken 27 Prozent der Strom- und Gaslieferanten ihre Fühler nach
Immobiliengesellschaften aus. Hier spielt der Zugang zu den Zählern
und damit zur Kundenschnittstelle eine wichtige Rolle. Aufgrund der
Liberalisierung des Zählermarktes und der zunehmenden Verwendung
intelligenter Zähler ist hier mit neuem Wettbewerb zu rechnen.

65 Prozent der Befragten wollen zudem bis 2010 mit Hilfe
strategischer Allianzen neue Geschäftsfelder aufbauen. Hierzu gehört
beispielsweise die Erweiterung des Dienstleistungsangebots über die
Energielieferung hinaus. Etwa jedes vierte Energieunternehmen plant
zu diesem Zweck, andere Unternehmen oder Teile von Unternehmen zu
akquirieren. Der Konzentrationsprozess in der Energiebranche wird
sich somit fortsetzen, vorausgesetzt, es finden sich auch Verkäufer.
Denn nur sieben Prozent der befragten Energiemanager geben an, dass
sie den Verkauf von Unternehmen oder Unternehmensteilen planen.

Steria Mummert Consulting auf der 12. EUROFORUM-Jahrestagung
"Stadtwerke 2008"
Steria Mummert Consulting ist auf der 12. EUROFORUM-Jahrestagung
"Stadtwerke 2008" mit einem Stand vertreten. Vom 22. bis 24. April
2008 haben Führungskräfte von Stadtwerken und Regionalversorgern die
Möglichkeit, weitere Details aus der erschienenen Studie
"Branchenkompass Energieversorger 2008" zu erfahren.

Hintergrundinformationen
Für den "Branchenkompass Energieversorger 2008" wurden 100
Führungskräfte aus 100 der größten Energieversorgungsunternehmen
Deutschlands zu den Branchentrends, Investitionszielen und
Unternehmensstrategien befragt. Die befragten Unternehmen
repräsentieren die drei wichtigsten Gruppen der deutschen
Energiewirtschaft: die Stadtwerke, die Regionalversorger und die vier
großen Energiekonzerne. Die Marktforschungsgesellschaft forsa führte
die Erhebung in Telefoninterviews durch. Befragt wurden jeweils die
Vorstandsvorsitzenden, Vorstandsmitglieder, die Geschäftsführer, die
Leiter von Finanzen und Controlling, die Vertriebs- und
Marketingleiter sowie sonstige Führungskräfte.

Originaltext: Steria Mummert Consulting
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/50272
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_50272.rss2

Pressekontakt:
Steria Mummert Consulting
Susanne Theisen-Canibol
Tel.: +49 (0) 40 22703-8568
E-Mail: susanne.canibol@extern.steria-mummert.de

Faktenkontor
Jörg Forthmann
Tel.: +49 (0) 40 22703-7787
E-Mail: joerg.forthmann@faktenkontor.de



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