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VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz und Stiftung für Bären verurteilen den Abschuss des Braunbären JJ3

Geschrieben am 15-04-2008

Hamburg (ots) - VIER PFOTEN und die Stiftung für Bären haben mit
Empörung und Trauer zur Kenntnis genommen, dass Jäger des Kantons
Graubünden den Bären JJ3 in einer Nacht und Nebel-Aktion abgeschossen
haben. Die ablehnende Antwort des Schweizer Bundesamtes für Umwelt
auf das Angebot beider Stiftungen, den Bären zu übernehmen, ist heute
Morgen bei VIER PFOTEN eingetroffen - nachdem der Bär schon tot war.
VIER PFOTEN und die Stiftung für Bären fordern die zuständigen
Behörden auf, den Schweizer Bären-Managementplan zu überarbeiten. Wie
beispielsweise in Österreich festgelegt, muss auch in der Schweiz ein
Lebendfang und die Unterbringung in einer geeigneten Freianlage
möglich sein.

Noch am vergangenen Freitag hatte das Amt für Jagd und Fischerei
des Kantons Graubünden verlauten lassen, es bestehe kein akuter
Handlungsbedarf, JJ3 werde noch nicht abgeschossen. Am Montagabend
soll dann alles anders gewesen sein, obwohl der Bär nie aggressives
Verhalten gezeigt hat. "Wir werden dieses Vorgehen prüfen und
behalten uns rechtliche Schritte vor", erklärt Thomas Pietsch,
Wildtierexperte von VIER PFOTEN. Bei JJ3 handelt es sich um einen
Bären, der aus einem Wiederansiedlungsprojekt in den italienischen
Alpen stammt. Die Mutter von Bruno, Lumpaz und JJ3 sowie acht andere
Bären wurden speziell aus Slovenien geholt, um sie in den Alpen
anzusiedeln. "Offenbar kennen die Schweizer Jäger und Behörden auf
die Wiederansiedlung nur eine Antwort: Abschuss", sagt Pietsch. "Die
übereilte und überflüssige Tötung zeigt, dass die für Jagd und
Fischerei zuständige Behörde nicht geeignet ist, über den Umgang mit
wilden Bären zu entscheiden. Dies sollte in Zukunft allein dem Natur-
und Artenschutz überlassen werden."

VIER PFOTEN hofft, dass sich der Bär MJ4, der auch in den Bündner
Alpen lebt, weiterhin zurückgezogen verhält, denn sonst ist der
nächste Abschuss vorprogrammiert. Die Behörden sind dringend
gefordert, den Bären-Managementplan zu überarbeiten und die
Vergrämungs- und Präventions-Maßnahmen sowie die Aufklärung der
Bevölkerung zu verbessern.

Originaltext: Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/17477
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_17477.rss2

Pressekontakt:
Presserückfragen an VIER PFOTEN

Thomas Pietsch, Dipl.-Biol.
Wildtierexperte
040-399 249-30 oder Mobil: 0171-4910784

Beate Schüler, Pressesprecherin
040/399 249-66
beate.schueler@vier-pfoten.org
http://www.vier-pfoten.de


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