Börsen-Zeitung: Kampf ums Überleben Kommentar zum Zusammenschluss der US-Airlines Delta und Northwest, von Peter Olsen.
Geschrieben am 15-04-2008 |
Frankfurt (ots) - Seit nunmehr 30 Jahren ist der Luftverkehr in den USA dem freien Spiel der Kräfte überlassen. Die Deregulierung hat den Wettbewerb erwartungsgemäß intensiviert und die Preise in Schach gehalten. Dennoch funktionierte der Marktmechanismus in dieser Zeit nur ungenügend, denn eigentlich sollten Marktteilnehmer und damit Kapazitäten ausscheiden, wenn sie nicht konkurrenzfähig sind. Die Möglichkeit, unter Chapter 11 der US-Konkursordnung über Jahre Gläubigerschutz zu genießen und somit zu überleben, nutzten in den vergangenen Jahren nach dem 11.September 2001 eine ganze Reihe großer US-Airlines - auch Delta und Northwest.
Natürlich wurde unter Insolvenzrecht an den Strukturen gefeilt, Kosten wurden reduziert - aber die Überkapazitäten blieben. Gerade erst aus Chapter 11 entlassen, geraten die US-Fluggesellschaften schon wieder in heftige Turbulenzen. Die rekordhohen Treibstoffpreise bei gleichzeitig erkennbarer Nachfrageabschwächung im umkämpften Inlandsflugverkehr lassen nachhaltige Gewinne am Horizont entschwinden. Merrill Lynch schätzt, dass die acht größten US-Airlines im ersten Quartal dieses Jahres zusammen 1,4 Mrd. Dollar Verlust eingeflogen haben. Vor diesem Hintergrund ist der beabsichtigte Zusammenschluss von Delta und Northwest eine seit langem erwartete logische Entwicklung. Und man muss kein Prophet sein, um weitere Fusionen in den Staaten - z.B. von Continental und dem Lufthansa-Partner United - vorherzusagen.
Aber auch hier gilt, wenn zwei Schwache zusammengehen, muss daraus noch lange nichts Starkes entstehen. Für das Gelingen des Zusammenschlusses von Delta und Northwest spricht im Wesentlichen, dass Delta-Chef Richard Anderson, der auch bei dem neuen Branchenprimus an der Spitze stehen wird, in beiden Gesellschaften Führungsverantwortung wahrgenommen hat. Eine Garantie für den Fusionserfolg aber ist das nicht.
Für die Konzentration im europäischen Fluggeschäft bedeuten die (inner-) amerikanischen Entwicklungen relativ wenig. Auf dem Alten Kontinent gilt es noch immer, nationale Egoismen der wirtschaftlichen Vernunft zu opfern, wie es der Schweiz mit der Abgabe von Swiss an die Deutsche Lufthansa gelang. Mit der Wahl von Silvio Berlusconi zum neuen italienischen Regierungschef wird dagegen Alitalia wieder stärker zum Spielball der Politik.
(Börsen-Zeitung, 16.4.2008)
Originaltext: Börsen-Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
Pressekontakt: Börsen-Zeitung Redaktion Telefon: 069--2732-0
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
131214
weitere Artikel:
- Kiadis Pharma erhält von der FDA den Orphan-Drug-Status für Rhitol(TM) zugesprochen Amsterdam (ots/PRNewswire) - Das biopharmazeutische Unternehmen Kiadis Pharma gab heute bekannt, dass die US-amerikanische FDA (Food and Drug Administration) dem Medikament Rhitol(TM) des Unternehmens den Orphan-Drug-Status zur Behandlung der chronischen Transplantat-Wirt-Reaktion (Graft versus Host Disease - GvHD) erteilt hat. Diese bei allogenen Knochenmarktransplantationen auftretende, höchst belastende Komplikation kann lebensbedrohlich werden, falls der Patient auf eine Behandlung mit Steroiden nicht anspricht. Eine multizentrische Studie mehr...
- NOLabs AB gibt Erfolg bei der Bekämpfung für Harnwegsinfektionen verantwortlicher Bakterien bekannt Helsingborg, Schweden (ots/PRNewswire) - NOLabs AB, ein schwedisches medizintechnisches Unternehmen, das sich auf die Entwicklung innovativer, medizinischer Geräte spezialisiert hat, die Stickstoffmonoxid enthalten, gab heute bekannt, dass das Unternehmen einen wichtigen Meilenstein bei der Entwicklung einer neuen Präventivbehandlung bei Harnwegsinfektionen erreicht hat. Bei Versuchen, die am Karolinska Universitätskrankenhaus in Schweden durchgeführt wurden, konnten Wissenschaftler zeigen, dass die von NOLabs AB entwickelte Technologie mehr...
- Rheinische Post: NRW-Wirtschaftsministerin: Chemie-Gipfel für NRW soll Standorte sicherer machen Düsseldorf (ots) - NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) hat wegen der vielen Chemie-Unfälle in NRW einen Krisengipfel einberufen. Das berichtet die in Düsseldorf erscheinende Rheinische Post (Mittwochausgabe). Am Donnerstag sollen Vertreter der Gewerkschaft IGBCE, des Verbandes der Chemischen Industrie, der Bezirksregierungen sowie des Umwelt- und des Innenministeriums zu einer Gefährdungsanalyse zusammenkommen, schreibt die Zeitung. Hintergrund des Treffens ist ein Bericht über sich häufende Unfälle. "Wir wollen eine lückenlose mehr...
- Chiquita meldet am 1. Mai 2008 Finanzergebnisse für das erste Quartal Cincinnati (ots/PRNewswire) - Chiquita Brands International, Inc. (NYSE: CQB) wird am 1. Mai 2008 die Finanzergebnisse für das erste Quartal bekannt geben und um 16:30 (EDT) nach Marktschluss eine Telefonkonferenz abhalten. Um dem Audio-Webcast der Konferenzschaltung beizuwohnen, verwenden Sie bitte den Link auf der Homepage von Chiquita (www.chiquita.com) oder von StreetEvents Netzwerk (www.streetevents.com). Telefonischen Zugang erhalten Sie unter +1-800-273-2385 oder +1-913-312-0724. Bis zum 15. Mai besteht die Möglichkeit, eine mehr...
- Genmab A/S - Unternehmensmitteilung: Neue Erkenntnisse über die Wirkungsmechanismen von HuMax-EGFr in PNAS veröffentlicht Kopenhagen (ots/PRNewswire) - Zusammenfassung: Genmab hat bekannt gegeben, dass HuMax-EGFr (Zalutumumab) die Signalwirkung epidermaler Wachstumsfaktorrezeptoren durch Blockierung von EGFr-Molekülen hemmt (Moleküle epidermaler Wachstumsfaktorrezeptoren), da sie in eine äusserst kompakte, inaktive Konformation eingeschlossen sind. Die Flexibilität der EGFr spielt für die Signalwirkung eine zentrale Rolle, und die Bindung von HuMax-EGFr (Zalutumumab) führt zu einer wirksamen Hemmung des Krebszellenwachstums. Genmab A/S (OMX: GEN) gab heute mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|