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WAZ: Annäherung ohne Wandel? - Kommentar von Lutz Heuken

Geschrieben am 17-04-2008

Essen (ots) - Wandel durch Annäherung: Das war die Grundlage der
Brandtschen Ost-Politik. Die Geschichte gab den Anhängern dieser
Auffassung Recht gegenüber den Kalten Kriegern. Nicht an den Waffen
und der Macht des Westens zerbrach der Osten letztendlich, sondern an
dem Ruf der Bürger nach Freiheit und Wohlstand.

Wandel durch Annäherung - das war und ist auch das Konzept des
Westens gegenüber der Entwicklungsdiktatur in China. Die Theorie
dahinter: Wenn sich China weiterhin ökonomisch so rasant entwickelt
wie in den letzten Jahren, dann wird sich auch dort der Wunsch der
Menschen nach bürgerlichen Freiheiten nicht länger unterdrücken
lassen.

Noch aber ist völlig unklar, ob dieses Konzept aufgeht. Im
Vorfeld der Olympischen Spiele werden die Widersprüche des
chinesischen Staatskapitalismus dramatisch freigelegt: Wie gerne
würde Peking der Welt ein freundliches, fortschrittliches
Gastgeberland vorgaukeln. Doch wie hilflos reagieren die Herren
Diktatoren schon auf die leise Möglichkeit eines Protestes: Studenten
für die Zeit der Spiele auszusperren, ist schäbig und zutiefst
provinziell.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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