Weltweite Proteste gegen Streumunition
Geschrieben am 18-04-2008 |
Berlin (ots) - Deutsche Nichtregierungsorganisationen, zusammengeschlossen im Aktionsbündnis Landmine.de fordern anlässlich eines weltweiten Aktionstages der Cluster Munition Coalition am 19. April das durch Streumunition verursachte humanitäre Leid zu beenden. Im Vorfeld der alles entscheidenden Dubliner Konferenz (19.-30.5.) über ein völkerrechtlich verbindliches Verbot von Streumunition wird an diesem Tag weltweit in über 40 Staaten gegen Streumunition protestiert. Das Aktionsbündnis, das seit über 10 Jahren ein Verbot von Streumunition fordert, ist Teil der 2003 gegründeten Internationalen Kampagne zum Verbot von Streumunition (Cluster Munition Coalition), welche über 250 NGOs aus über 70 Ländern vereint.
In Deutschland finden neben der zentralen Pressekonferenz in Berlin am 19.4. auch in Frankfurt, Freiburg, Hamburg, Limburg, München, Trier und Wolgast Aktionen u.a. von Handicap International und medico international statt.
"Der Acht-Punkte-Plan der Bundesregierung zu Streumunition vom Juni 2006 ist durch die internationale Entwicklung des vergangenen Jahres längst überholt worden", stellt Thomas Gebauer von medico international fest. Weit über 100 Staaten unterstützen mittlerweile die Forderung nach einem umfassenden Verbot. Einige wenige Staaten - darunter Deutschland - glauben, dass ein Teilverbot älterer Munitionstypen ausreicht, um im Einsatzfall einen inakzeptablen Schaden von der Zivilbevölkerung abzuwenden. High-Tech-Streumunition modernster Bauart wird von diesen Staaten als für Zivilisten ungefährliche Alternativwaffe bezeichnet. Das Aktionsbündnis Landmine.de, das seit über 10 Jahren ein Verbot von Streumunition fordert, ruft dazu auf, in Dublin ein umfassendes Verbot für Streumunition ohne Ausnahmen und Übergangsfristen zu beschließen.
"Es dürfen auf keinen Fall die Fehler wiederholt werden, die beim Verbot von Antipersonenminen gemacht wurden", warnt Thomas Küchenmeister vom Aktionsbündnis Landmine.de. "Ein Verbot von Streumunition muss sich an ihrem Effekt und nicht an irgendeiner Bezeichnung orientieren", fordert Küchenmeister. "Streumunition, deren Submunitionen Explosivstoffe enthalten oder Blindgänger erzeugen können, muss sofort und ohne Ausnahme verboten werden", betont Küchenmeister.
Die Kampagne gegen Streumunition erfährt immer größere Unterstützung. Mittlerweile haben sich weltweit über 100 kirchliche Würdenträger, wie z.B. Bischof Desmond Tutu, der Verbotsforderung für Streumunition angeschlossen. Auch Bundesministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul, fordert in einer Stellungnahme zum weltweiten Aktionstag: "Wir müssen alles tun, dass die Entwicklung, die Herstellung und der Einsatz von Streumunition endlich der Vergangenheit angehören." Genau wie viele prominente UnterstützerInnen von Landmine.de hält auch der Fußballnationalspieler Miroslav Klose Streumunition für menschenverachtend und wünscht sich deshalb, "dass auf der anstehenden Konferenz in Dublin endlich ein vollständiges Verbot für diese Waffe beschlossen wird."
98 Prozent aller registrierten Opfer von Streumunition sind Zivilisten. "Wir schätzen die Dunkelziffer der Opfer dieser Waffe weltweit auf über 100.000", sagt François De Keersmaeker von Handicap International Deutschland, "wobei Länder wie der Irak, Libanon oder Laos besonders betroffen sind."
Das Aktionsbündnis Landmine.de fordert die Bundesregierung und die Abgeordneten des deutschen Bundestages auf, auch auf nationaler Ebene gesetzliche Verbotsregelungen zu beschließen und ein Moratorium zum Verbot von Streumunition zu erklären, bis ein internationales Verbot in Kraft tritt.
Originaltext: Aktionsbündnis Landmine.de Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/54785 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_54785.rss2
Pressekontakt: Aktionsbündnis Landmine.de / Cluster Munition Coalition Germany (030-32661681 / 0175-4964082) Handicap International Deutschland (089-54760614, 0175-55 63 555, 0175-54 29 899) medico international (069-9443830)
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