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Mitteldeutsche Zeitung: Vermischtes/Kinder Kinderschänderfall: BKA-Operation "Pino" umfangreicher als gedacht

Geschrieben am 20-04-2008

Halle (ots) - Die polizeilichen Ermittlungen im Fall eines
verhafteten mutmaßlichen Kinderschänders sind umfangreicher als
bislang angenommen. Wie die in Halle erscheinende "Mitteldeutsche
Zeitung" (Montagsausgabe) berichtet, haben Spezialisten des
Bundeskriminalamtes bereits seit Herbst vergangenen Jahres an der
Operation "Pino" gearbeitet. Unter diesem Namen waren die Fotodateien
des missbrauchten Jungen aus Günthersdorf (Sachsen-Anhalt) in
einschlägigen Internetforen angeboten und entdeckt worden. Die
Ermittler konnten rekonstruieren, dass die Tatzeit 2003 gewesen war.
Sie konnten zudem die unkenntlich gemachten Gesichtspartien des
Täters rekonstruieren. Wegen des Dateinamens hatten die
ursprünglichen Ermittler aus Kanada zunächst im spanischsprachigen
Raum gesucht. Schließlich ermittelten sie, dass die auf einem
Missbrauchsfoto zu sehende Limonade von einem fränkischen
Brunnenhersteller stammte. Dieser gab an, die Himbeerbrause vor allem
in den mitteldeutschen Raum zu liefern. Eine weitere Spur bildeten
Teile eines abgebildeten Schulbuches. Der Berliner Verlag erklärte
gegenüber den Ermittlern, dass das Buch ausschließlich in den neuen
Ländern zum Einsatz komme. Daraufhin konzentrierte sich das BKA bei
seiner Suche auf einen Täter, der in Ostdeutschland aktiv ist. Das
Landeskriminalamt in Magdeburg schrieb Anfang April in einer
gemeinsam mit dem Kultusministerium koordinierten Aktion alle
Grundschulen des Landes an und bat unter Beifügung einer
Porträtaufnahme des zur Tatzeit zehn Jahre alten Jungen um Hinweise
auf die Person. Am Mittwochabend (16.04.) sei ein entsprechender
Hinweis eingegangen, am Donnerstag erfolgten Wohnungsdurchsuchung und
anschließende Festnahme.

Wie das Blatt weiter berichtet, hat der inzwischen geständige
arbeitslose Familienvater bis 2007 als Trainer einer
Fußballmannschaft im Kinderbereich und als Schwimmtrainer von Sieben-
bis Neunjährigen gearbeitet. Ein Heimpädagogikstudium habe er
abgebrochen.
Auf den Mann, der wegen Eigentumsdelikten polizeibekannt war, waren
die Kinderpornoexperten des Magdeburger LKA nur deshalb nicht
gestoßen, weil von ihm keine erkennungsdienstlichen Merkmale
gespeichert worden waren.

Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47409
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47409.rss2

Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Chefredaktion
Tel.: 0345 565 4300


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