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WAZ: Steinmeier mahnt beim Thema Olympia zur Besonnenheit

Geschrieben am 20-04-2008

Essen (ots) - In der Diskussion um die Olympischen Spiele in China
hat Außenminister Frank-Walter Steinmeier zur Besonnenheit gemahnt.
Die Sportverbände hätten die Spiele bewusst in Länder vergeben, deren
rechtsstaatliche Entwicklung nicht so weit seien wie im Westen, "weil
wir wollten, dass sich die Länder durch die sportlichen
Großereignisse und die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit weiter
öffnen", sagte Steinmeeier in einem Gespräch mit der in Essen
erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Montagausgabe).
Darum solle niemand so tun, als sei er geschockt. "Wir sollten zu der
Entscheidung stehen", so Steinmeier.
Im Konflikt zwischen Tibet und der chinesischen Zentralregierung
sehe er seine Aufgabe darin, "die Spannungen abzubauen". Die Chancen
dazu stünden nicht schlecht, weil China großes Interesse daran habe,
dass die Olympischen Spiele ein Erfolg würden. "Wir müssen darauf
setzen, die chinesische Regierung zu überzeugen. Ich habe zuletzt
dreimal mit dem chinesischen Außenminister telefoniert und ihn
gedrängt, dass die chinesische Führung keine Gewalt anwendet", sagte
Steinmeier.
Dass China im Zusammenhang mit den Spielen die Lage beinahe täglich
verschärfe, "ist natürlich nicht akzeptabel", meinte er. "Wir müssen
uns keine Kritik verkneifen." Man dürfe jedoch nicht übersehen, dass
sich China grundlegend verändert habe. "Es hat in kurzer Zeit 300
Millionen Menschen aus bitterem Elend in einen bescheidenen Wohlstand
gebracht - und weite Teile der ärmeren Welt schauen deshalb mit
Interesse und Sympathie auf China."

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
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Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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