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RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, zu: Renten/Altersarmut

Geschrieben am 22-04-2008

Heidelberg (ots) - Man wird über die Große Koalition einmal sagen,
dass sie vor dem größten Problem, nämlich der Sicherung der
Altersversorgung, versagt hat. Denn weder das Riester-Ansparmodell,
noch Leistungskürzungen oder die Anhebung des Rentenalters auf 67
Jahre werden das Problem der drohenden Altersarmut lösen. Insofern
ist das, was Jürgen Rüttgers mit Hinweis auf einen
CDU-Parteitagsbeschluss fordert, in der Sache richtig: Wer länger
einzahlt, soll mehr Rente bekommen.
Rüttger hat jedenfalls, wie schon beim Arbeitslosengeld I, sein
Profil als CDU-Arbeiterführer geschärft und die Parteivorsitzende
Merkel in einen hässlichen Gegensatz zum eigenen Parteiprogramm
gebracht. Aber auch er betreibt natürlich nur Renten-Flickschusterei.
Dass wir angesichts der demographischen Situation einen Systemwechsel
in der Rentenpolitik benötigen, davor verschließen die Politiker mit
ihrem politischen Kurzzeit-Horizont konsequent die Augen - von
Merkel bis Beck.
Es wäre eine politische Jahrundertaufgabe gewesen, eine gleich hohe,
steuerfinanzierte Altersgrundsicherung für alle von der
schrumpfenden Erwerbsarbeit zu trennen, die Finanzierung auf alle
Einkommensarten zu verteilen und neue, effektive Modelle der
privaten Vorsorge aufzubauen. Wer, wenn nicht eine Große Koalition
hätte das stemmen können. Doch diese Chance ist wohl für lange Zeit
vertan. Der Rentenpfusch geht weiter.

Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2

Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0


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