Europa gibt jährlich doppelt so viel für die Nanotech-Risikoforschung aus wie die USA
Geschrieben am 22-04-2008 |
Washington (ots/PRNewswire) -
- Ein Gutachten über die Finanzierung im Jahr 2006 zeigt, dass die USA auf dem Gebiet der hoch relevanten Nano-Risikoforschung nachhinken
Eine neue, vom "Project on Emerging Nanotechnologies" (PEN) durchgeführte Untersuchung weist darauf hin, dass die europäischen Staaten nahezu doppelt so viel wie die USA für Forschung ausgeben, deren hauptsächlicher Zweck die Beschäftigung mit den möglichen Risiken der Nanotechnologie ist. Die Untersuchung zeigt auch eine deutliche Aufblähung der Investitionszahlen der US-Bundesregierung in Bezug auf die Risikoforschung zur Nanotechnologie für die USA auf.
Das neue Gutachten der PEN über Projekte in Bezug auf die Risiken der Nanotechnologie, welche von der bundesstaatlichen National Nanotechnology Initiative (NNI) für das Haushaltsjahr 2006 ausgewiesen wurden, stellte fest, dass nur 13 Mio. USD in Projekte investiert wurden, die für die Behandlung möglicher Risiken hoch relevant sind.
Die PEN-Untersuchung stellte fest, dass die europäischen Länder im gleichen Zeitraum nahezu 24 Mio. USD in Projekte investiert haben, deren vorrangiges Ziel die Beschäftigung mit den Risiken der Nanotechnologie ist.
PEN wertete die in der NNI-Forschungsstrategie aufgeführten Projekte -- die im Februar 2008 veröffentlicht wurden, allerdings ohne spezifische Angaben in Bezug auf den jährlichen Projekthaushalt oder die Eignung eines jeden Projekts für die Bewertung möglicher Gefahren - nach ihrer Relevanz für die Behandlung gegenwärtiger und künftiger Risiken der Nanotechnologie aus. Die Forschung wurde nach den Kriterien klassifiziert, ob sie zur Behandlung möglicher Gefährdungen für die Umwelt, Gesundheit oder Sicherheit hoch relevant, wesentlich relevant, etwas relevant oder nur unwesentlich relevant ist.
Durch das Sammeln von Daten in Bezug auf den Haushalt der einzelnen Projekte aus öffentlich zugänglichen Quellen wurde eine Schätzung über die Höhe der Mittel für das Jahr 2006 vorgenommen. Das Gutachten stellte fest, dass 62 der vom Bundesstaat finanzierten Projekte mit einem geschätzten Jahreshaushalt in Höhe von 13 Mio. USD für das Verständnis der Risiken der Nanotechnologie hoch relevant waren.
Demgegenüber schätzt die Bundesregierung, dass im Haushaltsjahr 2006 für hoch relevante Forschung 37,7 Mio. USD investiert wurden. Chief Science Advisor von PEN, Andrew Maynard, sagte: "Es scheint, dass sich die USA hinsichtlich ihrer Einschätzung einer Forschung, die zur Entwicklung sicherer Nanotechnologien führen wird, eines Wunschdenkens schuldig machen. Es wird versucht, eine Forschung zu ersetzen, die ein allgemeines Verständnis der Wissenschaft über die möglichen Risiken der Nanotechnologie für eine Forschung anregen könnte, die darauf ausgerichtet ist, Antworten auf die heute gestellten Fragen zu erhalten: Was macht ein Nanomaterial potenziell schädlich, wie kann es sicher verwendet werden und was geschieht, wenn es schliesslich entsorgt wird? Sowohl die Zahlen der US-Regierung als auch die Ergebnisse des PEN-Gutachtens zeigen, dass weniger als 3 Prozent des für die Nanotechnologie-Forschung vorgesehenen Bundesetats in Höhe von 1,4 Mrd. USD für Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsforschung aufgewendet wurden."
Ein von Bart Gordon (D-TN), Vorsitzender des Wissenschaftsausschusses des US-Repräsentantenhauses, vorgeschlagener Gesetzesentwurf würde das NNI-Gesetz dahingehend abändern, in den föderalen Haushalt für Forschung und Entwicklung ein Mandat in Höhe von mindestens 10 Prozent aufzunehmen, das in Zukunft für die Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsforschung bestimmt ist und jährlich etwa 150 Mio. USD beträgt.
Das Gutachten der PEN ist verfügbar unter: www.nanotechproject.or g/process/assets/files/6691/ehs_risk_research_inventory _080416_final.pdf
Das Verzeichnis der PEN zur Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsforschung ist erhältlich unter: www.nanotechproject.org/inventories/ehs
Informationen zur Nanotechnologie
Nanotechnologie ist die Fähigkeit zur Messung, Ansicht, Verarbeitung und Fertigung von Dingen, deren Grösse gewöhnlich in einem Bereich zwischen 1 und 100 Nanometer liegt. Ein Nanometer ist ein Milliardstel eines Meters; ein menschliches Haar ist etwa 100.000 Nanometer breit. Bis zum Jahr 2014 werden laut einer Projektion von Lux Research 2,6 Billionen USD in weltweit hergestellten Gütern bzw. 15 Prozent der gesamten globalen Produktion Nanotechnologien enthalten.
The Project on Emerging Nanotechnologies ist eine Initiative, die im Jahr 2005 durch das Woodrow Wilson International Center for Scholars und The Pew Charitable Trusts gegründet wurde. Sie ist darum bemüht, Unternehmen, Regierungen und die Öffentlichkeit dabei zu unterstützen, die möglichen Auswirkungen der Nanotechnologie auf die Gesundheit und Umwelt vorherzusehen und diese zu beeinflussen.
Website: http://www.nanotechproject.org
Originaltext: The Project on Emerging Nanotechnologies Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70909 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70909.rss2
Pressekontakt: Julia Moore: +1-202-691-4025 (Büro), +1-202-277-1415(Mobil), julia.moore@wilsoncenter.org oder Sharon McCarter: +1-202-691-4016, sharon.mccarter@wilsoncenter.org beide von The Project on Emerging Nanotechnologies
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