Rheinische Post: Mehr Maut - mehr Entlastung?
Geschrieben am 22-04-2008 |
Düsseldorf (ots) - von Detlev Hüwel
Mit seinem Vorstoß für eine höhere Lkw-Maut hat sich NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke einmal mehr recht weit vorgewagt. Zum einen beklagt er sich darüber, dass es sich bei der Maut derzeit nur um reines Abkassieren handle. Zum anderen aber will er sie zum Zwecke der Verkehrslenkung teilweise sogar noch aufstocken. Doch kann Wittke den Beweis antreten, dass dadurch tatsächlich ein Entlastungseffekt eintritt? Das dürfte schwer sein, denn zumeist haben die Brummifahrer gar keine Alternative. Kein Spediteur wird einen Umweg von 150 Kilometern oder mehr in Kauf nehmen, nur weil weniger Maut fällig wird. Dennoch besteht die Gefahr, dass sich die Laster Ausweichstrecken suchen. Alles schon mal dagewesen. Das kann nicht im Interesse der Landesregierung sein, die gerade erst im Ruhrgebiet penibel Umweltzonen zum Schutz der Bevölkerung austariert hat. Dass auch im Bund ähnliche Gedankenspiele angestellt werden, macht die Sache nicht besser. Berlin hat offenbar noch immer nicht sein Versprechen eingelöst, die Spediteure zu entlasten, um ihnen gleiche Wettbewerbschancen in Europa zu verschaffen. Von den zugesagten 600 Millionen Euro sei noch nicht einmal die Hälfte gezahlt, klagt der Verband Güterkraftverkehr. Und dennoch soll schon wieder an der Mautschraube gedreht werden? Bericht: NRW: Maut soll steigen, Titelseite
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