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Regisseur Dominik Graf fehlt der "Wildwuchs" im deutschen Film

Geschrieben am 23-04-2008

Hamburg (ots) - Der preisgekrönte Regisseur Dominik Graf klagt
über zu wenig "Wildwuchs" im derzeitigen deutschen Film. In der ZEIT
schreibt Graf aus Anlass der Verleihung des Deutschen Filmpreises am
Freitag: "Inzwischen stecken wir ja mitten in einer Phase, in der
wir, weltkinotechnisch gesehen, wieder mächtig an Ansehen gewonnen
haben. Diesmal an zwei Fronten gleichzeitig, im Berliner Kunstkino
und im kommerziellen Oscar-Erzählkino." Zur Zeit werde die deutsche
Medienlandschaft "total auf Weltniveau durchstrukturiert, und es
scheint kein Platz mehr für irgendwelchen Wildwuchs".

Graf erinnert in seinem Beitrag in der ZEIT an "den Traum eines
ganz anderen 'Heimat'-Kinos", an Filme, die stets jenseits des
"exportfähigen Outputs" standen. Die "radikalsten Sumpfblüten",
schreibt er, wüchsen "ausgerechnet in den Zeiten, in denen das
deutsche Kino international auf wenig Anerkennung trifft. Es scheint
paradox, aber immer dann, wenn der deutsche Film herrlich
strukturschwaches Gebiet darstellt, wenn scheinbar 'tiefste
Mittelmäßigkeit' (Filmakademie-Präsident Günter Rohrbach über das
westdeutsche Nachkriegskino) regiert - dann sind manchmal ganz andere
Filme möglich. Hemmungslose Trivialitäten und echte
Nachtschattengewächse stehen dann oft eng nebeneinander."

Die Stärken des deutschen Kinos sieht Graf gerade nicht in
Wahrhaftigkeit und seriöser Erzählkunst: "In der Schräglage des
Trashs, im Übertriebenen, Gespenstischen ist der deutsche Film bei
sich selbst, ganz echt - und am liebenswertesten?"

Originaltext: DIE ZEIT
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_9377.rss2

Pressekontakt:
Den kompletten ZEIT-Beitrag der ZEIT Nr. 18 vom 24. April 2008 senden
wir Ihnen gerne zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke
Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.:
040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: bunse@zeit.de )


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