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Krise bei Telekom-Herausforderer Hansenet: Jeder zweite Kunde hat Probleme beim Telefonieren, jeder vierte Bestandskunde kündigt innerhalb eines Jahres den Vertrag

Geschrieben am 24-04-2008

Köln (ots) - 24. April 2008 - Der Telekom-Herausforderer Hansenet,
der DSl-Anschlüsse unter der Marke "Alice" verkauft, steckt wegen
technischer Schwächen und massenhaft eingehender Kündigungen in einer
deutlichen Krise. Wie das Wirtschaftsmagazin 'Capital' (Ausgabe
8/2008, EVT 24. April) berichtet, hat jeder zweite Hansenet-Kunde
Probleme beim Telefonieren. Dies ergeben interne Analysen der
Geschäftsführung, die 'Capital' bekannt sind. Die technische Schwäche
sowie die Preisschlacht bei DSL hat die Kündigungsquote auf knapp 25
Prozent pro Jahr hochgetrieben, was umgerechnet auf die aktuell 2,3
Millionen Kunden rund 500.000 Kündigungen innerhalb eines Jahres
bedeutet.

Hinzu kommen laut 'Capital' massenhafte Kündigungen, bevor Kunden
überhaupt an das Netz angeschlossen wurden. Mindestens 50.000 der
mehr als 200.000 Haushalte oder Unternehmen, die im ersten Quartal
einen DSL-Vertrag unterschrieben, kehrten Hansenet den Rücken, bevor
der Anschluss tatsächlich geschaltet wurde. Die Lage sei "kritisch",
heißt es intern. Auch die sehr kurze Kündigungszeit von nur vier
Wochen für Privatkunden verschärfe die Lage.

Wegen Finanzknappheit tritt Hansenet-Geschäftsführer Harald Rösch
beim geplanten Bau eines eigenen Glasfasernetzes mächtig auf die
Bremse. Das Vorhaben, große Teile der Hamburger Innenstadt mit
eigenen Glasfaserleitungen bis hin zu den Wohnhäusern zu erschließen,
reduziert sich mittlerweile auf ein Pilotprojekt in einigen
Stadtteilen. Statt der ursprünglich geplanten rund 60 Millionen Euro
will Hansenet nun deutlich unter zehn Millionen Euro für das Vorhaben
ausgeben. Der wichtigste Grund für den Sparkurs sind Schwierigkeiten
beim Mutterkonzern Telecom Italia, dem eine Steuernachzahlung von 3,5
Milliarden Euro droht.

Originaltext: Capital, G+J Wirtschaftspresse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8185
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8185.rss2

Pressekontakt:
Reinhard Kowalewsky, Redaktion 'Capital', Tel 0221/4908-219, Mobil
0177/790 82 19, E-Mail: kowalewsky.reinhard@capital.de


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