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WAZ: Die Tarifflucht der Autohäuser - Kommentar von Stefan Schulte

Geschrieben am 24-04-2008

Essen (ots) - Die Autohäuser in NRW haben ihrem Verband das Mandat
für Tarifverhandlungen entzogen. Damit folgen sie dem schlechten
Beispiel anderer Bundesländer und beenden eine jahrzehntelange
Tarifpartnerschaft. Ein schwarzer Tag für die 85 000 Beschäftigten.
Was das bedeutet, weiß man aus anderen Ländern. Viele Autohäuser
werden sich aus dem Flächentarif verabschieden. Verhandeln wird
künftig eine Tarifgemeinschaft. Die Unternehmen können ihr
fernbleiben, ohne aus ihrem Verband zu fliegen. Das ist neu und nur
deshalb wehren sich die Arbeitgeberverbände nicht stärker gegen ihre
Entmachtung. Bezahlen müssen diese Strategie die Beschäftigten vor
allem in kleinen und schwach organisierten Belegschaften.
Zur Wahrheit gehört auch, dass es den Autohäusern in NRW nicht gut
geht. Zwei von drei schreiben nach eigenen Angaben rote Zahlen. Doch
die Tarifabschlüsse waren zuletzt entsprechend bescheiden. Eine
Branche, die wie wenige auf das Vertrauen ihrer Kunden angewiesen
ist, sollte zuletzt an der Qualität ihrer Mitarbeiter sparen.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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